August 7, 2016

Urlaubsfotos auf Stein

Der etwas andere Fototransfer

Wer von euch gehört zur Gruppe der anonymen Steinesammler? Die im Urlaub glückselig am Strand entlanglaufen und nach schön geformtem Strandgut Ausschau halten? Oder, noch besser, sich an der Küste einfach direkt in einen Steinhaufen setzen und für Stunden beschäftigt sind? Sehe ich da zaghafte Meldungen?
Es gibt aber auch je nach Küste ungeahnte Schätze zu entdecken! Hühnergötter, Seeglas, wunderschön gefärbte Muscheln, Donnerkeile, mit ganz viel Glück Bernstein oder einfach außergewöhnlich gezeichnete, vom Merr glattgeschliffene Kiesel. Für die Reisebegleitung kann dieser Sammeltrieb schon mal ein bisschen lästig sein. Von der Gewichtszunahme des Koffers durch … äh …. Steine reden wir mal gar nicht.
Vielleicht ist das ein Grund, warum Strandurlaub bei uns nicht so oft auf dem Plan steht 🙂

Zu der merkwürdigen Strandbeschäftigung gesellt sich bei mir noch begeistertes Fotografieren. Und deswegen geisterte mir die Idee für dieses Projekt schon eine ganze Weile durchs Hirn: Könnte man nicht vielleicht beides miteinander verbinden? Und Urlaubsfotos auf gesammelte Steine übertragen? Die Kurzfassung: Ja, es geht!

Urlaubsfotos Transfer auf Stein

Allerdings muss ich vorab gestehen, dass ich bei zwei kleinen Punkten geschummelt habe: Die Bilder zeigen keine meiner Urlaubsfotos, sondern Zeitschriftenschnipsel (das funktioniert nämlich auch). Und die Steine stammen nicht vom Strand, sondern aus dem Garten. Meine Strandschätze waren mir für Experimente erst mal zu schade 🙂

Kueste

Wie funktioniert so eine Fototransfer auf Stein nun eigentlich?

Material:

  • weiße Acrylfarbe
  • Pinsel
  • Foto Transfer Potch (alternativ Gel Medium. Wie das funktioniert, habe ich hier schon mal erklärt)
  • einen Stein mit einer möglichst glatten Oberfläche
  • das Lieblingsurlaubsfoto in passender Größe als spiegelverkehrten Laserausdruck (wichtig! Tintenstrahldrucker funktionieren hier nicht)
  • optional: Spülschwamm

So geht’s:

Den Stein gut säubern und trochnen lassen. Anschließend die Seite, auf die das Foto kommen soll mit Acrylfarbe grundieren und wieder trocknen lassen. (Ich habe auch versucht, das Bild direkt auf den Stein zu übertragen, das hat leider nicht gut funktioniert.)

Fotoausdruck ungefähr auf die Größe des Steins zuschneiden. Grundierten Stein und die Bildseite des Fotodrucks großzügig mit Foto Potch einstreich. Das Foto mit der Bildseite auf den Stein legen und gleichmäßig festdrücken und anreiben. Da die Farbschicht des Ausdrucks direkt auf den Untergrund übertragen wird, spiegelt man das Foto in diesem Schritt. Wer die Originalausrichtung behalten will, muss deshalb das Foto beim Ausdrucken ebenfalls spiegeln.

Stein mit dem aufgeklebten Foto gut trocknen lassen.

Nun den Spülschwamm anfeuchten. Mit der weichen, nassen Seite in kreisenden Bewegungen über den Stein reiben, bis das Trägerpapier komplett abgerubbelt ist. Ich habe anschließend die kratzige Topfreiniger-Seite genommen, um die Kanten des Bildes und die am Rand hervorblitzende weiße Grundierung damit zu bearbeiten. Das sorgt für weiche Übergänge und verleiht dem Stein einen “used look”.
Strandhäuser2_klein

Wer mag, lackiert das übertragene Bild anschließend noch mit Klarlack. Ich habe nur Teile des Bildes lackiert, um die Farben zu betonen. Hier die bunten Häuschen, beim anderen Stein das grün-blaue Meer. Bei schrägem Lichteinfall sieht es aus, als wäre der Stein an dieser Stelle nass.

Und was macht man jetzt mit dem fertigen Stein?
Man nutzt ihn als Briefbeschwerer, stellt ihn in einen Setzkasten, gestaltet damit einen Objektrahmen als Urlaubserinnerung – oder man packt ihn einfach zu all den anderen gesammelten Steinen …

Steine im Setzkasten_klein

 

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