August 28, 2016

Kunstblumen. Echt jetzt?

Ich fand Kunstblumen immer doof. Das kann an traumatischen Kindheitserfahrungen liegen. Ich erinnere mich lebhaft an Kaffeetafeln, die mit unsäglichem Plastikgestrüpp in allen Farben plus Glitzer geschmückt waren. Das hat mich nachhaltig irritiert und ich war mir sicher: So etwas kommt mir nicht ins Haus. Basta.

Doch dann hatte ich dieses Problem. Es fing ganz harmlos an.Wir wollten endlich unsere Garderobenecke in Angriff nehmen und fanden vor ein paar Wochen den perfekten Schuhschrank:Schrank_klein
Ich mag Industrie-Stil. Das Teil hat Buchstaben und Zahlen! Es ist aus Metall, äußerst robust und groß genug, um darin auch die Schuhe des Lieblingsmannes unterzubringen.

Nachdem die erste Euphorie verflogen war, sorgte der Schrank jedoch für eine kleine Gestaltungskrise. Rustikaler Industrie Style vor weißem Sichtmauerwerk kann entweder total cool aussehen. Oder wie im Keller …

Ein Stilbruch musste her. Wir versuchten es erst einmal mit Bildern.
Schuhschrank mit Bildern_klein

Das war schon deutlich besser, aber immer noch ausbaufähig. Die Ecke brauchte unbedingt noch etwas  Blumiges, Feminines, Hübsches. Nur: kein Tageslicht in der unmittelbaren Umgebung, also schieden echte Blumen aus.

Zögernd zog ich Alternativen in Betracht und schaute mich auf dem Kunstblumenmarkt um. Ich war echt überrascht. In den letzten 30 Jahren hat sich viel getan, wer hätte das gedacht.
Ich entschied mich schließlich für Hortensien und sammelte in diversen Deko-Läden ein, was mir brauchbar schien. Zu Hause stelle ich die Blumen mal kurz in die Vase:
Hortensienstrauch_klein
Kleiner Scherz. Ich habe eine Stunde gebraucht, bis die Blumen so aussahen, als hätte ich sie ganz zufällig verteilt. Das Geheimnis: mutig kürzen (dabei den Seitenschneider nicht vergessen, die Stiele sind sehr widerspenstig), überflüssige Blätter abschneiden, alles neu zusammenstellen. Und dann zurechtbiegen.

Kostenpunkt: ca. 25 € (allerdings konnte ich zwei Hortensien im Schlussverkauf ergattern). Echte Blumen in der Größe wären nicht günstiger gewesen und diese hier können so lange stehenbleiben, wie ich will.

Wie die sich nun in der Garderobenecke machen?
Schuhschrank fertig_klein
Ihr müsstet euch nur noch die Lampe wegdenken. Die passt nicht mehr dazu. Aber egal, mittlerweile bin ich ziemlich routiniert im Lampen an- und abbauen.

Das Ergebnis hat mich ein bisschen begeisert. Kein Mensch sieht, ob die Blumen echt oder künstlich sind (und auch der Mann findet die Lösung schön! Hah!). Die Garderobenecke ist aufgeräumt, hat aber den einstigen Kellercharme verloren und der Schuhschrank ist ein echtes Lieblingsteil geworden.

Manchmal muss man liebgewordene Vorurteile eben einfach über Bord werfen.

Die andere Seite der Garderobenecke zeige ich euch demnächst auch noch mal. Irgendwo müssen ja auch die Jacken hin. Unsere DIY-Maßnahme beinhaltete einen Monsterspiegel (der war schon da), LED-Streifen, abenteuerliche Pappkonstruktionen, falschen Stuck, einen kleinen Nervenzusammenbruch und eine ziemlich spezielle Garderobenhalterung. Bleiben Sie also dran 🙂

Liebe Grüße
Anne

 

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