Meine Morgen sind ziemlich durchgetaktet: Wecker. Aufstehen. Bad. Schnell was essen. Und los. Das läuft quasi automatisch, ohne dass ich dabei groß denken muss. Das wiederum ist sehr praktisch, denn so schaffe ich es auch noch im Dämmerschlaf ins Büro. Ein Hoch auf funktionierende Routinen! Normalerweise schätze ich es nicht besonders, wenn sie abrupt unterbrochen wird. Tja.
Heute sah das so aus: Wecker. Schlaftrunken die Geräuschquelle gesucht. Schwerfällig aufgestanden. Bad. Schnell was essen. Und los. Auf halber Strecke zum Bahnhof festgestellt, dass ich mein Portemonnaie zu Hause vergessen habe. Wieder zurück. Geldbeutel eingepackt. Dabei festgestellt, dass ich die Bahn definitiv nicht mehr erwischen werde und eine halbe Stunde Leerlauf habe. Mist. Überlegt, was ich jetzt tun könnte:
a) ausführlich ärgern, dass ich die Bahn verpasst habe
Eine Variante, die ich tatsächlich einige Minuten in Betracht gezogen habe. Dann habe ich mich jedoch für b) entschieden: die geschenkte halbe Stunde anderweitig nutzen. Ich bin wieder losgegangen, habe einen Umweg gemacht und bin durch den Park geschlendert. Eine gute Wahl.
So habe ich entspannt die Morgensonne genossen, das blühende Frühlingsleben bewundert. Kaninchen und Eichhörnchen guten Morgen gewünscht und über die Blütenpracht gestaunt.
Zwar bin ich später als geplant an meinem vollen Schreibtisch angekommen, aber der Morgen war großartig!
Meine Morgenroutine schätze ich trotzdem. Aber hinter manchen Unterbrechungen vergergen sich Gelegenheiten, die Wunder um einen herum mal wieder wahrzunehmen. Also einfach mal kurz umschauen, wenn die nächste Unterbrechung die Pläne durchkreuzt 🙂
April 20, 2015