Mit Vorlage zum Ausdrucken
Ist es nicht verrückt, dass man manche Themen jahrelang aus dem Blick verliert und dann tauchen sie plötzlich wieder auf und werden zu einem neuen Lieblingshobby? Mir ging es mit dem Sticken so.
In der Schule habe ich die gängisten Stickstiche gelernt (ja, wir hatten damals noch “Nadelarbeit”). Später habe ich für eine kurze Zeit Kreuzstich-Stickbilder gestickt – das war mal so ein Ding. Und dann ist die Sticknadel ewig in der Schublade verschwunden. Bis vor etwa acht Jahren, da hat mich die Leidenschaft fürs Sticken ganz neu gepackt.
Sticken ist wie meditieren.
Nur bunter.
Wenn ich nach einem langen Tag erschöpft aufs Sofa falle, ist das Hantieren mit Sticknadel und Garn echte Entspannung. Die Nadel durch den Stoff pieken. Alles langsam. Stich für Stich entsteht ein Motiv. Das ist Entschleunigung pur!
Da meine letzten Stickerfahrungen schon lange zurücklagen, habe ich wieder ganz von vorn angefangen und erst mal Projekte mit einfachen Stichen in Angriff genommen. Das Bärchen-Stickbild oder die Weihnachtstischdecke sind ja eher nicht so meine Projekte, und als ich wieder anfing, war die Auswahl an hübschen Stickvorlagen noch sehr übersichtlich. Also habe ich kurzerhand begonnen, meine Motive einfach selber zu entwerfen.
Eins meiner ersten eigenen Stickmotive war diese Feder. Ich habe sie erst gezeichnet, dann die Umrisse auf den Stoff übertragen und alles mit Rückstich und im Farbverlauf nachgestickt. Das klappte so gut, dass ich die Feder gleich noch ein zweites Mal gestickt habe. Diesmal ist eine Mustersammlung ganz unterschiedlicher Stickstiche daraus geworden. Und auch diese Version hat ihren ganz eigenen Reiz, finde ich.
Vielleicht hast du ja Lust, dich von meiner Stickleidenschaft anstecken zu lassen? Ein kleines Projekt fürs Wochenende oder zur Entspannung nach Feierabend? Aber Vorsicht: Wenn man einmal anfängt, hört man so schnell nicht wieder auf!
Einfaches Stickmotiv für Beginner
Lust auf ein kleines Nadelabenteuer? Dann los.
Du kannst dir wie ich natürIich deine eigene Feder zeichnen. Ich habe auch eine Stickvorlage mit kleiner Anleitung erstellt. Die kannst du hier kostenlos bekommen:
Wie sieht deine Version der Feder aus?
Hol dir die Stickvorlage mit Anleitung und sticke das Motiv einfach nach.
Materialien zum Sticken
- Stickrahmen* (du kannst hier Durchmesser auswählen, ich empfehle den mit 19 cm, den kannst du für viele verschiedene Motive nutzen)
- Sticktwist* (in mehreren Farben, hier ist ein hübsches Set mit dem du einen Farbverlauf sticken kannst)
- Sticknadel*
- hellen Baumwoll- oder Leinenstoff
- weichen Bleistift oder Transfer-Stift*
Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliate-Links. Ich bekomme eine kleine Provision, wenn du darüber einkaufst, für dich ändert sich nichts am Preis.
Stickanleitung für den Rückstich
So gehts:
Druck die Stickvorlage aus oder zeichne dir dein eigenes Motiv. Spanne den Stoff in den Stickring und lege ihn direkt auf die Vorlage. Jetzt scheinen die Umrisse durch und die kannst du ganz einfach mit einem Bleistift nachzeichnen.
Da dein Motiv jetzt eigentlich auf der Unterseite des Stoffes ist, spannst du es noch mal neu – und wieder nach oben – in den Stickring ein.
Für die einfache Version der Feder brauchst du lediglich den Rückstich. Der ist gar nicht schwer:
Du stichst von unten nach oben durch den Stoff – so weit wie dein Stich lang werden soll – und ziehst den Faden durch. Dann stichst du von oben nach unten wieder in die Austrittstelle davor und ziehst den Faden wieder nach unten durch. Das wiederholst du immer wieder. Willst du Kurven sticken, machst du die Stiche etwas kürzer, ansonsten versuche, möglichst gleichmäßige Abstände hinzubekommen. Mehr musst du für die Feder nicht können.
Am besten teilst du dein Stickgarn so, dass du statt mit 6 Fäden nur mit 3 stickst. Du beginnst mit der hellsten Farbe an der Spitze der Feder und arbeitest dich Abschnitt für Abschnitt (und Farbe für Farbe) zum Kiel vor. Zum Schluss stickst du die Mittellinie (ich habe hier geschummelt und einen anderen Stich ausprobiert). Und zuletzt die Schleife – die muss nämlich über den Federkiel gestickt werden. Fertig ist dein Meisterwerk.
Die rote Feder entsteht zunächst auf die gleiche Weise. Nur dass du hier die Flächen noch mit verschiedenen anderen Stichen füllst: z.B. Plattstich, Kettenstich, Stielstich, Knötchenstich etc. (ein Projekt für die, die etwas mehr Stickerfahrung haben).
Du bist von deinem Werk so begeistert, dass du es am liebsten direkt an die Wand hängen möchtest? Hier ist eine “quick & dirty”-Methode dafür:
Lege den Stickring auf ein Stück festes Papier und zeichne den Innenkreis nach. Papier ausschneiden. Fertiges Motiv möglichst fest in den Rahmen spannen. Papierkreis auf die Rückseite legen, Stoffkanten auf die Rückseite falten und mit Masking Tape festkleben. Den Rahmen direkt mit der Schraub an einen kleinen Nagel hängen oder noch ein Band darum knoten. Fertig. (Lässt sich jederzeit wieder rückgängig machen – für das nächste Projekt zum Beispiel.)
Noch mehr Stickmotive
Wer nach dem Federprojekt so richtig loslegen will – ich habe ein paar Anleitung für etwas komplexere Stickbilder erstellt (z.B. das rechts im Bild). Die findest du meinem Shop.
Die Stickereien sind sehr hübsch… Federn finde ich sowieso total Klasse. LG Stfanie
Vielen Dank.
Echt eine super Idee !
Gefällt mir richtig gut! Leider stehe ich (noch) mit Sticken auf Kriegsfuß. Aber wer weiß. LG Undine
Ich habe vorher auch ewig nicht mehr gestickt. Wenn man aber einmal damit anfängt, wird das schnell zur Sucht 🙂
LG
Anne