Rezept für eine herzhafte Brötchenalternative und mehr Ausgeglichenheit
Manchmal habe ich die Vermutung, dass die Welt ein friedlicherer Ort wäre, wenn mehr gebacken würde. Vielleicht könnte man manche Konflikte komplett vermeiden, wenn die Kontrahenten vorher – getrennt versteht sich – Gebäck zubereiten müssten.
Es ist eine gewagte These, ich weiß, und sie ist auch völlig subjektiv hergeleitet. Aber aus irgendeinem Grund ist Backen für mich ein Stimmungsaufheller. An Tagen, an denen mein inneres Gleichgewicht nicht ganz im Lot ist, bringt meine Küche die Dinge wieder in die richtige Lage. Das ist doppelt praktisch, denn einerseits hat sich mein Befinden nach einer Backsession gebessert und gleichzeitig hat man etwas Essbares auf dem Tisch. Im besten Fall ist parallel das Mittagessen gesichert. Win-win-Situation.
Meiner spontanen Backwut ging eine anstrengende Woche voraus, die mich ein bisschen angeschlagen ans Ufer des Wochenendes spülte. Zum Mittagessen war Suppe nach Art des Hauses geplant (freundliche Umschreibung für “da ist noch Gemüse im Kühlschrank, das dringend aufgebraucht werden sollte”). Da diese Suppe meine Aufmerksamkeit nicht wirklich beansprucht, beschloss ich spontan, noch eine Beilage zuzubereiten, die ein bisschen fancy ist. Ein kleines bisschen jedenfalls.
Der Blick in den Vorratsschrank zeigte, dass alles Nötige (oder taugliche Alternativen) vorhanden war. Es würde die Suppe also mit Brotsticks geben. Die lassen sich fast nebenbei zubereiten, das Einzige, was etwas Zeit für sich braucht, ist der Hefeteigt.
Das Rezept entstand ein bisschen improvisiert (ein Mix aus einer amerikanischen Vorlage, Mengenanpassungen und Ersatzlösungen), aber das Ergebnis war sehr lecker. Ich habe gelernt: Brotsticks sind der perfekte Begleiter für einen langweiligen Eintopf und ein künftiger Alleskönner als Snack oder bei Partys. Einfach verschiedene Dips dazu reichen oder als Beilage für eine Partysuppe nutzen. Lecker. Unkompliziert. Und ein winzig kleines bisschen fancy 🙂
Mein Rezept für Brotsticks
Für den Teig (ergibt ca. 12 Sticks)
- 300 g Weizenmehl
- 150 g Roggenmehl
- 1 Pk Trockenhefe
- 175 ml warmes Wasser
- 3 TL zerlassene Butter
- 2 TL Zucker
- 1 1/2 TL Salz
Fürs Topping
- 3 TL zerlassene Butter
- Knoblauchsalz
- getrockneter Oregano (oder Italienische Kräutermischung)
- 3 EL geriebener Parmesan
Bis aufs Mehl alle Zutaten für den Teig in einer Schüssel miteinander vermischen. Mehlsorten mischen und nach und nach mit der Küchenmaschine oder einem Mixer (Knetaufsatz) unterrühren. Den etwas zähen Teig mit ein wenig Mehl bestäuben und zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen ungefähr verdoppelt hat. Teig noch einmal mit den Händen kurz durchkneten und in 12 Portionen teilen. Mit bemehlten Händen jeweils erst eine Kugel formen, diese zwischen den Händen zu einem länglichen Stick rollen und auf die gewünschte Länge zurechtziehen.
Sticks auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und zugedeckt noch einmal für etwa eine Stunde gehen lassen. 1/2 TL Knoblauchsalz in die zerlassene Butter fürs Topping rühren. Jeden Stick mit Butter bepinseln und anschließend die eine Hälfte mit Gewürzen und zusätzlichem Knoblauchsalz bestreuen, die andere Hälfte mit geriebenem Parmesan.
Brotsticks im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober-/Unterhitze ca. 10 min backen. Wenn sie eine goldgelbe Farbe haben, sind sie fertig.
Abkühlen lassen und als Beilage zu Suppen oder mit Dips als Snack oder zum Aperitif reichen.
Die Sticks lassen sich übrigens prima auf Vorrat backen und einfrieren.
Liebe Grüße
Anne
Ich glaube die Wassermenge passt nicht müssten eher 275 ml sein