April 8, 2016

Deko, Moodboard, Aufbewahrung – DIY für die Wand

Schnappt euch die Bohrmaschine, holt die Farbrolle, heute ist ein bisschen Heimwerken angesagt.

Ich habe einen Schreibtisch fürs Grobe. Dort schneide ich Papierbögen, kleistere Pappen ein, hantiere mit Zangen und tue, was mir sonst gerade einfällt. Seit besagter Schreibtisch an seinem jetzigen Platz steht, träume ich von einem Ordnungssystem an der Wand, mit dem ich die wichtigsten Werkzeuge griffbereit habe. Lochplatten oder Pegboard hatte ich mir vorgestellt. In den Baumärkten meiner Wahl nicht aufzutreiben. Stattdessen wollte man mir sündhaft teure Werkraumlösungen andienen. Aber nicht mit mir!
Kürzlich entdeckte ich vorgeschnittene Sperrholzplatten und mir ging eine Lampe auf. Wenn es keine Lochplatten gibt, warum mache ich die nicht einfach selber? Und dann ganz genau so, wie ich es haben will? Es wurde ein Wochenendeprojekt, das deutlich weniger aufwändig war, als ich befürchtet hatte. Und jetzt habe ich ein Moodboard für Ideen, eine Notiztafel für To-Dos und jede Menge Möglichkeiten, meine Werkzeuge griffbereit zu verstauen:
gesamt Pegboard_klein
Man bohrt zwar eine Menge Löcher, aber da Sperrholz leicht zu verarbeiten ist, geht das wirklich schnell.
Den oberen Teil nutze ich als Moodboard für Ideen, Farbmuster, Materialien etc.
Teil oben_Moodboard_klein
In der Mitte habe ich nur eine Hälfte gelocht, auf die andere Hälfte kam mit Tafellack eine Fläche für Notizen und To-Dos:
Teil mitte Detail_klein
Unten bieten Holzdübel, die ich in verschiedenen Türkisabstufungen gestrichten habe, viele Möglichkeiten, um Zangen, Scheren etc. an die Wand zu hängen:
Detail Plier_klein

Da ich die Platten mit Haken an der Wand befestigt habe, kann ich die Reihenfolge beliebig ändern.

Lust, deine eigene Pegboard-Deko-Aufbewahrungswand zu gestalten?
Das brauchst du:

Sperrholz (ich habe vorgeschnittene Platten im Format DIN A3 genommen, beim nächsten Mal würde ich nicht nur 4 mm Stärke wählen, sondern etwas mehr und mit die Platten zusägen lassen)
Bohrmaschine mit 6 mm Holzbohrer
Holzdübel 6 mm
Schleifpapier

Grundierung
weiße Farbe (ich habe Wandfarbe genommen, die ich noch hatte – ging super)
Farbproben deiner Wahl,
Pinsel oder Farbrolle
evtl. Tafellack und Kreppband
Bleistift und Lineal

Überleg dir, mit welchem Abstand du die Löcher bohren willst. Für mein Format habe alle 5 cm ein Loch gebohrt. Zeichne dir mit Lineal und Bleistift ein Raster auf die Platte und dann kanns losgehen. Beim Bohren als Schutz ein altes Brett o.ä. unter die Sperrholzplatte legen. Sonst haben auch Fußboden oder Schreibtisch Löcher.
Löcher bohren_klein
Vergiss die Löcher zum Aufhängen nicht. Ich habe sie mit 1,5 cm Abstand zum Rand gebohrt.
Die Kanten der Platte und an den Bohrlöchern die Splitter und Grate mit Schleifpapier abschleifen (feine Körnung).
Bevor du die Platte streichst, solltest du sie grundieren (dann hält die Farbe besser und das Holz saugt nicht so viel davon auf). Ich hatte noch Grundierung aus dem Künstlerbedarf da, im Baumarkt wirst du aber auch fündig. Anschließend kannst du die Platte weiß anstreichen. Das funktioniert mit Wandfarbe wunderbar. Die ist außerdem nicht sehr kratz- und stoßempfindlich. Tipp: Vorder- und Rückseite der Platte streichen – sonst verzieht sie sich schnell.
Für den Notizbereich die gewünschte Fläche mit Kreppband abkleben. Anschließend mit Tafellack streichen (ich habe zwei Schichten aufgetragen). Kreppband entfernen, solange die Farbe noch leich feucht ist.
Tafellack_klein
Nun braucht man noch etwas, woran man die Werkzeuge hängen kann. Ich habe dafür einfach Holzdübel genommen – und die ebenfalls mit Wandfarbe gestrichen. Wenn du schon in der Abteilung für Farben bist, dann schaut doch mal nach diesen kleinen Probedöschen. Die gibt es für kleines Geld und für diesen Zweck sind sie optimal.
Mit der Farbe streichst du die Holzdübel. Aber nicht komplett, sondern nur zu ungefähr 3/4. Das ungestrichene Ende passt genau in die vorgebohrten Löcher. Wer Perfektionist ist, klebt die Enden ab. Da die Dübel hinterher in der Platte stecken, kann man sich das aber auch sparen. Finde ich.
Holzdübel_klein
Ich habe die Farbe Schritt für Schritt mit Weiß gemischt – so erhält man verschiedene Abstufungen und kann einen lustigen Ombré-Effekt an die Wand stecken (natürlich völlig sinnfrei, aber schön).
Detail3_klein

Not macht ja erfinderisch (in meinem Fall nicht vorhandene Lochplatten), das Ergebnis gefällt mir richtig gut. Beim nächsten Mal würde ich tatsächlich stärkere Platten nehmen, denn meine haben die leichte Tendenz, sich zu verziehen (die armen Dinger hängen auch noch an der kalten Außenwand). Aber ich freu mich trotzdem jedes Mal, wenn ich davorsitze.

Wenn ihr also noch eine schöne und individuelle Orga-Lösung für die Wand sucht: Lasst die Bohrmaschine warmlaufen. Es ist wirklich weniger aufwändig, als man denkt.

 

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  1. Das sieht total toll aus! Vielen Dank für diese geniale Idee! Ein Pegboard wäre vielleicht auch noch etwas für mein Arbeitszimmer, mal schauen, ob ich noch Platz habe 😉
    Liebe Grüße, Kirsten

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