Ich habe einen ziemlich hohen Jeans-Verschleiß. Das ist doppelt ärgerlich, denn gut sitzende Jeans zu finden, ist ein langwieriges und bei mir wenig geliebtes Unterfangen. Irgendwann hat allerdings selbst die liebste Lieblingsjeans Löcher, die beim besten Willen nicht mehr als hipper “Destroyed Look” durchgehen. Dann landen die abgenutzten, löchrigen Hosen üblicherweise auf dem “Könnte man doch noch was draus machen”-Stapel. Um dann tatsächlich mal was draus zu machen, bin ich immer auf der Suche nach brauchbaren Upcycling-Ideen. Realtiv naheliegend ist zum Beispiel diese hier: Mach aus der Jeans doch einfach einen Kissenbezug. Gesagt, getan. Und das ist daraus entstanden:
Nachmachen ist ganz einfach und eine Kissenhülle ist ein äußerst dankbares und schnelles Projekt. Um die Sache noch mehr zu vereinfachen, entscheidet man sich außerdem für einen Hotelverschluss. Dabei spart man sich nämlich die nervige Sache mit dem Reißverschluss – und schnell zu wechseln und zu waschen ist das Kissen auch noch. Eigentlich muss man nur 3 Rechtecke zusammennähen. Es gibt im Netz diverse Anleitungen, ein gut erklärtes Tutorial findet ihr z.B. hier.
Mein Kissen besteht hauptsächlich aus einem Hosenbein. Da ich die markante Steppnaht behalten wollte (das sollte die „Erde“ für die Blumen werden), habe ich das Hosenbein erst abgeschnitten und dann an der Längsseite ohne Steppnaht aufgetrennt. Aus dem Stoff habe ich die Vorderseite des Kissens zugeschnitten und ein rückwärtiges Rechteck. Da meine Jeans Löcher hatte, musste ich etwas Flickwerk anarbeiten – tut der Sache aber keinen Abbruch. Beim zweiten rückwärtigen Rechteck kam ein weiterer Jeansrest zum Einsatz.
Wenn ihr euer Kissen besticken wollte, würde ich das immer vorm Zusammennähen der Teile machen. Die minimalistischen Blumen eignen sich gut, um eingerostete Stick-Kenntnisse aufzufrischen. Dafür habe ich Kreise aus Stoffresten ausgeschnitten und mit Vliesofix aufgebügelt. Dann hält das schon mal und lässt sich leichter besticken. Den Kreisen habe ich anschließend mit diversen Zierstichen Blütenblätter – und was mir sonst noch einfiel – verpasst. Auf brigitte.de findet ihr (hätte ich da gar nicht vermutet) eine sehr gute Übersicht nebst Anleitung zu verschiedenen Zierstichen. Ich habe z.B. Knötchenstich, Kettstich, Heftstich und Schlingstich benutzt. Beim Blütenstiel kam der einfach Steppstich zum Einsatz.
Fertig bestickt? Dann schnell noch alle Teile zusammennähen und über ein einzigartiges Kissen freuen. Mir macht es jedenfalls immer gute Laune, wenn ich es anschaue. Und wer hätte gedacht, dass ich meine alten Nadelarbeits-Kenntnisse aus der vierten Klasse noch mal hervorkrame (allerdings musste ich hier und da doch noch mal googeln) …
Wenn ihr über spannende Upcycling-Ideen für meinen Jeans-Stapel stolpert, dann immer her damit.