Ich schaue mir gern Städte an. Der Lieblingsmann auch, was die Urlaubs- und Ausflugsplanung definitiv leichter macht. Trotzdem sind unsere Herangehensweisen ziemlich unterschiedlich. Ich laufe gern ein bisschen planlos durch die Gegend, schaue, was mich hinter der nächsten Ecke erwartet und bin begeistert, wenn ich lustige, überraschende oder einfach nur schöne Dinge entdecke. Außerdem muss ich mich gelegentlich irgendwo hinsetzen, um einfach mal die Stimmung auf mich wirken zu lassen. Und ich will irgendwann in Ruhe einen Kaffee trinken. Er interessiert sich sehr für Geschichte und Architektur und hat von beidem viel Ahnung. Dazu kommt ein gewisser Jagdtrieb, möglichst alles Sehenswerte auch gesehen zu haben. Für die Themen Kunst und Geschichte kann ich mich durchaus erwärmen. Der Jadgtrieb fehlt mir allerdings völlig. Ich kann auch nach Pisa fahren, ohne den Schiefen Turm anzuschauen …
Aus dieser gemischten Interessenlage entstehen immer sehr spannende Städtetrips. Man sieht viel und hat Zeit für entspannte Pausen und stolpert über lustige oder bemerkenswerte Dinge.
Die beiden letzten Tage haben wir für genau so einen Ausflug genutzt. Nein, es war nicht Pisa, das Gute kann deutlich näher liegen: Trier stand auf unserem Zettel. Quasi ein bisschen Heimatkunde.
Falls ihr wie ich noch nie dagewesen seid: Es lohnt sich. Laaaange Stadtgeschichte, Mosel-Idylle ringsum und man kann auch ein bisschen planlos durch die Gegen laufen.
Dafür bitte solides Schuhwerk einpacken. Man kann zwar den Sightseeing-Bus nehmen, Besichtigungen sind aber auch fußläufig möglich. Darauf wird man immer wieder eindrücklich hingewiesen:
Bei schönem Wetter empfiehlt sich ein Spaziergang an der Mosel. Nebenbei sieht man lustige Lastkräne und hat direkt die erste Sehenswürdigkeit passiert. Alle anderen könnt ihr googeln 🙂
Nachdem ich schon einige Jahre im Ruhrgebiet lebe, zieht es mich natürlich auch hier direkt unter Tage. Möglich ist das in den alten Kaiserthermen. Ruinen kann man auch oben besichtigen. Ich bin erst mal nach unten gegangen. Für Stimmung sorgte eine belgische Schulklasse, die mit sphärischer Händy-Beschallung durch die Gänge flanierte.
Apropos oben und unten. Beides geht auch im Amphitheater. Entweder man setzt sich auf die früheren Ränge und schaut in die Runde oder man begeistert sich im Detail für Sukkulenten oder man geht in den Keller und sieht den Staubkörnern dabei zu, wie sie im Licht tanzen. Alles wärmstens zu empfehlen:
Nicht ganz so römisch, dafür am Straßenrand gefunden:
Natürlich kann man nicht nach Trier, ohne sich die Porta Nigra anzuschauen. Hochsteigen lohnt sich übrigens. Am besten direkt morgens, dann ist dort noch nicht viel los. Nicht nur, dass das Tor innen spannende Ansichten bietet:
Man hat die beste Sicht auf Stadt und Dom:
Ich kann nicht an Büchern vorbei gehen. Nur mal schnell gucken:
Ans Herz gewachsen ist mir dieser Platz. Dort kann man abends wunderbar sitzen, der Dom liegt direkt gegenüber. Die Auswahl offener Weine sorgt dafür, dass man ausgesprochen gern und lange dort sitzt:
Für etwas substanzielleren Input sorgt das Rheinische Landesmuseum. Auch wenn die Figuren über dem Eingang nicht so begeistert aussehen, mir hats gefallen:
Trier ist wirklich einen Besuch wert. Römische Geschichte, Moselweine, malerische Altstadt. Wenn man sich viel anschauen möchte und trotzdem gelegentlich entspannt irgendwo sitzen will, sind zwei Tage genau richtig.