Bisher war meine Adventszeit wenig weihnachtlich. Habe ich im Spätherbst noch in Ideen geschwelt, Projekte auf die Erinnerungsliste geschrieben und an kreative DIY-Ideen für den Blog gedacht, flogen spätestens kurz vor dem ersten Advent die meisten Vorhaben wieder von der To-do-Liste. Zu viel Pflicht, zu wenig Zeit und Energie für die Kür.
Das hat sich schlagartig verändert. Das Zauberwort heißt “Resturlaub” 🙂
Auf einmal befinde ich mich in einem Zustand, in dem ich tatsächlich wieder Energie für Ideen übrig hätte. Gleichzeitig genieße ich es ungemein, einfach planlos zu sitzen, zu denken und zur Ruhe zu kommen. Was habe ich das vermisst!
So ganz langsam groove ich mich auf Weihnachten ein. Zum Plätzchenbacken hatte ich bisher keine Zeit und ich habe spontan beschlossen, dass ich es in diesem Jahr einfach komplett lasse (ob wohl irgendwo ein Einhorn stirbt, wenn man keine Weihnachtsplätzchen bäckt?). Aber Lust auf Lebkuchen- und Plätzchenaroma hatte ich trotzdem. Deswegen habe ich kurzerhand auf eine Alternative zurückgegriffen. Geht schneller als Plätzchenbacken und schmeckt und riecht genauso lecker.
Mein Morgen- oder Nachmittagskaffee bekommt nun einen Schuss selbstgemachten Lebkuchen-Sirup (der wäre übrigens auch noch ein nettes, kleines Weihnachtsmitbringsel).
Statt Plätzchen backe ich mir belgische Waffeln mit weihnachtlicher Gewürznote. Davon mache ich meistens ein paar mehr, friere sie ein und kann bei akutem Plätzchen- und Kuchenhunger im Handumdrehen Abhilfe schaffen. Die gefrorenen Waffeln werden im Toaster wieder richtig lecker.
Für noch mehr Lebkuchenaroma kombiniert man einfach beides: die Waffeln mit dem Sirup. Mmh.
Rezept für Lebkuchen-Sirup
500 ml Wasser
300 g Rohrzucker oder brauner Zucker
1 Vanilleschote
1 TL frisch gepresster Zitronensaft
6 Nelken
5 TL Lebkuchengewürz
1 TL Zimt
Vanilleschote aufschlitzen und Mark entfernen. Mark, Schote, Zitronensaft und Zucker mit dem Wasser aufkochen. Immer wieder umrühren, damit sich der Zucker gut auflöst. 5-10 Minuten offen weiterköcheln lassen, damit der Sirup etwas einkocht.
Die Gewürze in einen Teefilter geben und diesen gut verknoten. Topf vom Herd nehmen und Gewürzbeutel in den Sirup legen. Je nach gewünschter Geschmacksintensität 10-15 Minuten ziehen lassen. Anschließend Gewürze und Vanilleschote entfernen, Sirup in kochend ausgespülte Gläser füllen. Oder direkt in den Kaffee (natürlich nicht alles auf einmal).
Rezept für belgische Gewürzwaffeln (8-10 Stück)
125 g Butter
100 g Zucker
2 kleine Eier
1/2 Päckchen Vanillezucker
1 EL Rum (wenn Kinder mitessen, den Rum einfach weglassen)
280 g Mehl
ggf. 80 ml Wasser
1 gestrichener TL Backpulver
1 TL Lebkuchengewürz
1/2 TL Zimt
1 Messerspitze gemahlener Ingwer
Zimmerwarme Butter mit Zucker und Vanillezucker cremig schlagen. Eier und Rum unterrühren. Mehl mit Backpulver und Gewürzen mischen und unter die Butter-Eier-Masse rühren. Wird der Teig zu fest, etwas Wasser dazugeben. Im Gegensatz zu klassischem Waffelteig ist dieser Teig relativ zäh. Das muss so.
Teig portionsweise ins Waffeleisen geben und nach Herstellerangaben backen.
Die fertigen Waffeln sind außen knusprig und innen noch etwas weich.
Am besten warm mit Puderzucker, Zimtsahne oder Sirup servieren.
Ich wünsche euch ein schönes (und entspanntes) viertes Adventswochenende!
Anne