August 25, 2025

Papier besticken für Karten und Notizbücher

Mit Stickgarn kann man kreative Dinge anstellen. Stickbilder sticken – natürlich. Oder Mottenlöcher im Lieblingspulli in ein kleines Kunstwerk verwandeln. Aber auch auf Papier lässt sich sticken. Du brauchst nur wenig Material, um einzigartige Karten zu besticken. Und du kannst die Karten sogar in Notizhefte verwandeln, wenn du magst.

Im Gegensatz zum Sticken auf Stoff lassen sich auf Papier außerdem Mixed-Media-Elemente einbeziehen. Wie das funktioniert? Hier kommt die Anleitung für das Gestalten und Besticken einer Karte.

Anleitung für eine bestickte Karte

Material

  • Tonkarton oder festes Aquarellpapier
  • farbiges Papier
  • Schere und Klebestift
  • Transparentpapier, Bleistift
  • evtl. Ahle, eine Stick- oder Stopfnadel tut es aber auch
  • Stickgarn in zwei Farben
  • Sticknadel

Die Basiskarte erstellen

Ich habe meine Karte aus Aquarellpapier selbst gemacht, du kannst dafür auch Tonkarton verwenden. Schneide ein A4-Blatt quer in zwei Hälften und falte die beiden Hälften. Du kannst natürlich auch fertige Blankokarten nutzen.

Überlege dir, welche Farbstimmung deine Karten bekommen soll. Ich hatte Lust auf etwas Maritimes und habe mich für Blau und Grün entschieden. So sehen die gestickten Pflanzen ein wenig aus wie Seegras. Wenn du die Farben abwandelst, kann dasselbe Motiv aber auch frühlingshaft oder herbstlich wirken.

Von Experimenten mit der Gelli Plate hatte ich noch farbiges Papier übrig, daraus habe ich zwei Rechtecke ausgeschnitten und mit einer Wellenschere einen schmalen Papierstreifen ergänzt.

Du kannst einfarbiges Papier verwenden, Designpapiere oder Reste von Mixed-Media-Projekten. Dieses Projekt ist eine gute Gelegenheit, um sich von dem Papier inspirieren zu lassen, das man irgendwo gesammelt oder aufgehoben hat.

Das farbige Papier bildet den „Boden“ auf dem die gestickten Pflanzen wachsen. Du kannst dein Rechteck oder deine Rechtecke so lange herumschieben, bis sie dir gefallen und sie dann festkleben.

Stickmotiv vorzeichnen und vorstechen

Für die Pflanzen bzw. floralen Elemente habe ich mich auf zwei einfache Formen beschränkt: Blätter, die wie Margaritenblätter am Stängel sitzen und solche, die wie kleine Häkchen aussehen. Die kann man nämlich mit dem Margeritenstich und dem Fliegenstich sehr unkompliziert sticken.

Die drei Pflanzen habe ich erst vorgezeichnet, dann Transparentpapier auf die Motive gelegt und alles nachgezeichnet. Das Transparentpapier kann man direkt auf die Karte legen und die Löcher fürs Garn vorstechen, ohne dass man Hilfslinien mit Bleistift zeichnen muss.

Für die kleinen Pflanzen mit Fliegenstich habe ich jeweils an den Spitzen der Striche ein Loch gestochen und dort, wo die kleinen Striche auf den Stiel treffen (es entstehen quasi drei Reihen Löcher).

Für die Pflanze mit den ovalen Blättern habe ich für den Stiel Löcher vorgestochen: dort, wo die Blätter ansetzen und dann noch in Abständen dazwischen. An den äußeren Spitzen der Ovale habe ich jeweils zwei kleine Löcher relativ nah beinander vorgestochen, damit wird später die Schlaufe für den Margaritenstich fixiert.

Pflanzen sticken

Die kleinen Zweige werden fast komplett mit Fliegenstich gestickt und der ist absolut unkompliziert. Schneide ein Stück Stickgarn ab (ca. 3 x Länge des Motivs) und teile das Garnstück, sodass du mit drei Fäden stickst. Mach einen Knoten in ein Ende des Garns und stich die Nadel ins oberste Loch von unten nach oben durchs Papier und im nächsten Loch wieder zurück nach unten. Ziehe den Faden dabei ein bisschen straff, aber nicht so sehr, dass das Papier einreißt.

Jetzt kannst du den ersten Fliegenstich sticken. Stich von unten in das oberste Loch auf der rechten Seite und zieh den Faden durch. Nun stichst du quer ins oberste Loch auf der linken Seite, du ziehst den Faden aber noch nicht straff, sondern lässt ihn als Schlaufe hängen. Von unten stichst du nun wieder in die mittlere Reihe und ziehst jetzt den Faden vorsichtig an. Es entsteht ein kleines V.

Auf diese Weise stickst du die komplette Pflanze: einen geraden Stich nach unten, dann von rechts nach links quer und die Schlaufe hängen lassen. Schließlich wieder zurück zur Mitte und Schlaufe festziehen.

Bei der größeren Pflanze habe ich einen Margaritenstich für die Blätter verwendet. Dabei stichst du von der Rückseite nach vorn durch das Loch, an dem das Blatt beginnen soll. Dann legst du eine kleine Schlaufe und stichst durch genau dieses Loch wieder zurück – die Schlaufe bleibt auf dem Papier liegen, nicht komplett durchziehen. Nun stichst du durch eines der beiden Löcher an der Spitze des Blattes und über die Schlaufe wieder zurück, sodass du sie fixierst.

Den Stiel kannst du zum Schluss mit einem einfach Vorstich sticken, den du erst von oben nach unten stickst und dann wieder zurück.

Rückseite versäubern

Die Rückseite der Karte sieht ein bisschen wild aus. Wenn du fertig bist, kannst du alle Fäden, die herumhängen, etwas zurückschneiden und anschließend ein passendes Stück Papier aufkleben. So verschwindet das Fadengewirr und du erhältst eine richtige Karte.

Jetzt brauchst du nur noch einen Umschlag und schon ist deine bestickte Faltkarte einsatzbereit. Wenn du magst, kannst du mit Stempeln oder Lettering noch einen passenden Text ergänzen. Oder du lässt sie pur wirken.

Von der Karte zum Notizheft

Oder du machst aus der Karte ein Notizheft. Das habe ich gemacht. Ich habe einfach ein paar Seiten in den Karton geheftet. (Eine ausführliche Anleitung für alle Arten von Notizheften findest du in diesem E-Book.)

Ob Grußkarte oder Notizheft entscheidest du. Mit dieser Methode kannst du aber auch gekaufte Notizhefte oder Notizbücher gestalten, wenn sie einen Einband aus Karton haben.

Mit kleinen Veränderungen kannst du aus den Elementen die unterschiedlichsten Motive gestalten: ändere die Farben, zeichne mehr oder weniger „Gräser“ auf deine Vorlage. Teste, was passiert, wenn du das Hintergrundpapier anders anordnest … Und wenn du die Gräser im Kreis vorzeichnest, wird daraus sogar ein Adventskranz.

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