Als ich vor einiger Zeit auf Barbaras Blog (Dramaqueen at work) gelesen habe, dass man aus ganz normalen Getränkekartons so eine Art Snappap machen kann, war ich sofort angefixt. Mit ein bisschen Geknülle bekommt man nämlich ein robustes, nähbares und auch sonst äußerst vielfältiges Papier. Sie hat daraus tolle Utensilos gebastelt und ich hab mich gefragt, ob sich dieses Material nicht auch zu Lichttüten umfunktionieren lässt.
Spoiler: Ja, das geht (sonst wäre der Blogbeitrag an dieser Stelle auch schon zu Ende).
Der Mann war ein bisschen irritiert, weil er keine Getränkekartons mehr entsorgen durfte, aber ich brauchte Übungsmaterial … Das Prinzip ist recht simpel, aber im Detail kanns schon mal knifflig werden. Ein paar Fehlschläge später hatte ich aber ein Ergebnis, mit dem ich zufrieden war. Upcycling von seiner stimmungsvollsten Sorte.
Wie kommt man nun an dieses Wunderpapier?
1. Getränkekartons sammeln und ausspülen.
2. Mit einer Schere oben und unten die Kanten abschneiden und Karton in der Mitte aufschneiden.
3. Jetzt den gesamten Karton knittern und knüllen, was das Zeug hält. Irgendwann fängt die Beschichtung an, sich zu lösen. Die zieht man einfach ab – und hat ein Stück Tetrasnap.
Barbara hat ihre Utensilos geklebt, für meine Zwecke war es hilfreicher, die Kanten zu vernähen. Wichtig dabei: Die silberne Seite muss nach außen zeigen.
Lichttüte nähen
1. Tetrasnap Kante auf Kante legen und an der Längsseite sowie unten mit einer einfachen Naht zusammennähen.
2. Damit die Lichttüte später steht, braucht sie noch Abnäher. Dafür an der unteren Naht links und rechts Dreiecke abnähen und anschließend abschneiden (wer eine ausführlichere Anleitung sucht, googelt einfach mal nach “Utensilo nähen”).
3. Anschließend wenden, damit die Papierseite nach außen zeigt und die Nähte nicht zu sehen sind.
4. Jetzt kommt der schöne Teil: Gestaltet die Tüte ganz nach eurem Geschmack. Ich habe gestempelt und Motive per Hand aufgezeichnet.
Und wie bringt man die Lichttüte zum Leuchten?
Mit dem Bastelmesser
Schneidet einen Teil der Buchstaben oder Motive mit einem Bastelskalpell aus. Dafür in die Tüte eine kleine Schneidematte oder Unterlage schieben und vorsichtig die entsprechenden Umrisse ausschneiden. (Wenn man die Motive vor dem Nähen schneidet, reißen sie beim Wenden leicht ein.)
Mit Nadel oder Ahle
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, mit einer Stopfnadel oder Ahle Löcher entlang der Motivumrisse zu stechen. Allerdings ist der Effekt später viel dezenter und nicht ganz so spektakulär anzusehen.
Bei der linken Tüte habe ich kleine Löcher gepiekt, die rechte mit dem Bastelmesser bearbeitet. Der Lichteffekt des “Light”-Motivs ist nur zu erkennen, wenn man genau hinschaut. Man kann natürlich auch einfach größere Löcher stechen.
Oder man kombiniert beides. Zum Beispiel, indem man einen Sternenhimmel gestaltet, einige Sterne ausschneidet und einige Löcher in die Tüte sticht. So sieht die Rückseite meiner Sky-Lichttüte aus:
Jetzt kann ich den Großen Wagen auch dann sehen, wenn es draußen bewölkt ist 🙂
Diese Lichttüten lassen sich übrigens auch prima als Weihnachtsdeko verwenden. Einfach mit weihnachtlichen Motiven oder Sprüchen gestalten – oder wie wäre es mal mit etwas anderen Adventslichtern? Man könnte für jeden Adventssonntag eine Lichttüte mit entsprechender Ziffer gestalten. Bis zum nächsten Wochenende ist das noch zu schaffen 🙂
In die Lichttüten passen übrigens am besten Teelichter. Zur Sicherheit allerdings immer in einen Glaseinsatz stellen. Und nicht unbeaufsichtigt brennen lassen. Aber das wisst ihr ja.
Falls am Ende der Kerzenbeleuchtung noch Wachsreste übrig sein sollten, habe ich auch dafür einen Verwendungszweck gefunden: Winterliche Windlichter.
Stimmungsvolle Grüße
Anne
Ganz wunderbare Idee, die Lichttüten sind derart schön, man möchte sofort loslegen und sich selbst daran versuchen. Ab sofort werden Getränkeverpackungen gesammelt. Vielen Dank fürs Zeigen ?
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar und viel Spaß beim Umfunktionieren der Getränkekartons 🙂
LG
Anne
Hallo,
Wunderbare Idee,muss man einfach ausprobieren! Leider reißen mir die Tüten beim Wenden immer kaputt habe schon die Stichlänge auf Maximum,gibt es einen Trick?
Denn nähen finde ich schöner als kleben.
Hallo Melanie,
nähen finde ich auch schöner als kleben. Das Problem beim Wenden hatte ich allerdings nicht. Ich bin mir nicht ganz sicher, woran es liegen könnte. Versuch doch mal, den Rand der Verpackung beim Abziehen der Schichten etwas dicker zu lassen. Stichlänge wäre sonst auch noch meine Vermutung gewesen, aber das hast du ja schon probiert.
Vielleicht klebst du die Kartons testweise zuerst und nähst sie dann. Das müsste die Nahtstelle auch verstärken.
Liebe Grüße
Anne
Deine Tetras sehen schön aus.
Als Tipp: Da die Tetrapaks ja bereits in der Form sind, zerschneide ich sie nicht und nähe sie wieder zusammen. Ich ziehe die bedruckte, obere Schicht vorsichtig ab, knautsche dann ganz kräftig und gestalte dann weiter. So reißt mir nichts beim Wenden, sie sind größer und immer noch wasserdicht.
Liebe Grüße,
Steffie
Liebe Steffi,
das hört sich nach einem guten Tipp an, vielen Dank 🙂
Anne