So wird das Lieblingsbild zur Kulisse
Jedes Jahr dieselbe Frage: Was macht man mit den ganzen Urlaubsbildern? Auf der Festplatte versauern lassen? Zu schade. Ein Fotobuch gestalten? Gute Idee, hab nur im Moment keine Zeit für ein so umfangreiches Projekt. Ein Lieblingsbild aussuchen und ein kleines Projekt mit Instant-Urlaubsgefühl daraus machen? Ja. Genau das.
Ich hatte Lust, meinen Urlaubsfotos einen 3D-Effekt zu verpassen. Technisch begabte können das mittlerweile mit Computerprogrammen erledigen, Modelle rendern und am Ende das Bild mit dem 3D-Drucker ausdrucken. Das kann ich leider nicht. Wir machen das hier auf die altmodische Art: mit Papier und Schere.
Für meinen 3D-Effekt habe ich mit zwei verschiedenen Ansätzen experimentiert. Sie funktionieren beide, einer ist allerdings deutlich schneller umgesetzt:
Ein 3D-Foto im Bilderrahmen
Material
- 3-4 Ausdrucke des Lieblingsfotos
- kleine Schere für Details
- Klebepads aus Schaumstoff
- Bilderrahmen mit ausreichend Tiefe
Du brauchst ein Urlaubsbild, bei dem man deutlich Vorder-, Mittel- und Hintergrund unterscheiden kann. Mein Beispielbild ist im Park Güell in Barcelona entstanden. Im Vordergrund sieht man ein Haus und diverse Bäume, in mittlerer Entfernung blickt man über die Stadt und im Hintergrund sieht man Himmel, Meer und einen Hügel.
Von deinem Lieblingsbild brauchst du 3 Ausdrucke (und einen als Reserve, falls was daneben geht).
Diese 3 Bilder werden die Ebenen, die später übereinander liegen. Die hintere Ebene zeigt das komplette Foto. Auf der mittleren Ebene wird alles weggeschnitten, was nicht Vorder- und Mittelgrund ist.
Tipp zum Schneiden: Leider funktioniert hier ein Bastelmesser/Skalpell nicht gut, weil man damit die Fotoschicht vom Bild kratzt. Am besten geht es tatsächlich mit einer spitzen, kleinen Schere.
So sieht die mittlere Ebene aus, Meer, Himmel und Hügel fehlen hier:
Die oberste Ebene soll nur den Vordergrund zeigen. Dafür wird beim dritten Foto alles weggeschnitten, was Stadt und Hintergrund ist. Es bleiben nur Haus und Bäume übrig.
Diese drei Ebenen klebst du am besten mit kleinen Schaumstoff-Pads übereinander. So bleibt auch im Rahmen genügend Abstand zwischen den Ebenen.
Jetzt nur noch in einen Bilderrahmen einpassen. Fertig.
Tipp: Du brauchst einen Rahmen mit etwas Tiefe – der Effekt wirkt außerdem besser, wenn du das Glas weglässt.
Je nachdem, wie viele Details auszuschneiden sind, ist diese Variante ziemlich schnell gemacht. Natürlich lassen sich auch mehr als 3 Ebenen übereinander stapeln. Damit werde ich sicherlich noch experimentieren. Als Einstiegsprojekt sind 3 aber eine gute Zahl.
Die Lösung ist dir zu einfach?
Dann mach eine richtige Kulisse aus deinem Foto. In die kannst du sogar zusätzliche Objekte integrieren.
Urlaubsfoto als Kulisse
Material
- 3-4 Ausdrucke des Lieblingsfotos (10 x 15 cm)
- schwarzer Fotokarton
- Bleistift, Lineal
- normale Schere, kleine Schere für Details
- Falzbein oder altes Messer aus der Besteckschublade
- Fotokleber
Den Kulissen-Rahmen fürs 3D-Bild falten
Schneide aus dem Fotokarton ein Quadrat mit den Maßen 20 cm x 10 cm zu.
Am rechten und linken Rand ziehst du 4 mal alle 5 mm eine Nut (am besten abwechselnd auf der Vorder- und Rückseite). Das geht mit dem Falzbein oder der stumpfen Seite eines Messers. Die entstandenen Streifen faltest du im Zickzack. Das Ganze sollte dann so aussehen:
Fotos zuschneiden
Das Kulissenbild bekommt wieder 3 Ebenen. Die letzte Ebene zeigt das ganze Bild, auf der mittleren Ebene schneidest du den Hintergrund weg und auf der vorderen Ebene bleiben nur die Elemente des Vordergrunds stehen.
Da in meinem Vordergrund einige Äste in der Luft hängen, habe ich einen schmalen Rahmen übrig gelassen.
Beim Ausschneiden erst einmal nur die groben Formen umreißen und dann je nach Geschick und Geduld ins Detail gehen.
Fotoebenen in den Rahmen kleben
Das komplette Foto der hintersten Ebene klebst du auf die Rückwand des Tonkartons. Rechts und links sollten noch 1-2 mm Luft sein, damit sich der Zickzack-Rand gut aufstellen lässt.
Dieser Rand sollte ungefähr im rechten Winkel zur Rückwand stehen. Dann ergeben sich von selbst zwei “Schienen” für die anderen beiden Fotos.
Dort werden erst die mittlere und zum Schluss die Vordergrund-Ebene aufgeklebt. Einfach einen schmalen Steifen rechts und links auf der Rückseite der Fotos mit Kleber einstreichen und in die Papierschiene kleben. Es braucht dafür ein bisschen Fingerspitzengefühl.
Sobald der Vordergrund aufgeklebt wurde, steht der Kulissen-Rahmen von selbst.
Zwischen den Ebenen ist theoretisch sogar Platz für kleine Elemente. Ich habe ein Modellbau-Männchen ins Bild geschmuggelt … Der passte perfekt in die Szene – ich musste ihn nur auf ein Klötzchen stellen.
Minikulisse oder einfaches 3D-Bild — welche Variante passt besser zu deinen Urlaubsfotos?
Liebe Grüße
Anne
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