Juni 17, 2016

10 Dinge übers Erwachsensein, von denen dir vorher keiner was gesagt hat

Volljährig bin ich schon ziemlich lange. Vor einer Weile wurde mir bewusst, dass ich – ganz heimlich, still und leise – auch erwachsen geworden bin. Man rutscht da einfach so rein … Während ich die Vor- und Nachteile des Erwachsenseins überdachte, fiel mir auf, dass es einige Punkte gibt, die ich mir irgendwie anders vorgestellt hatte. Und eine ganze menge, von denen einem vorher nie einer was gesagt hat.

Du kannst so lange aufbleiben, wie du willst. Jeden Tag.
Und du freust dich, wenn du es nicht musst und stattdessen früh ins Bett kommst. Durchgefeierte Nächte werfen dich gleich für drei Tage aus der Bahn. Sowieso hat ein ruhiger Abend auf dem Sofa einen ganz neuen Reiz bekommen.
Was einen direkt zum nächsten Punkt bringt.

Du stellst fest, dass du in diesem Leben wahrscheinlich nicht mehr cool sein wirst. Und das ist völlig okay.

Dich fragt keiner mehr nach deinem Ausweis.
Nicht an der Supermarktkasse, wenn du beschließt, die Hausbar aufzurüsten. Und auch nicht, wenn du an Orte mit Altersbeschränkung gehen willst. Dass du über 18 bist, glaubt man sofort. Und auch nach dem Studentenausweis hat man dich vor Jahren das letzte Mal gefragt. Mittlerweile ist man ja froh, wenn man noch keinen Senioren-Rabatt angeboten bekommt …
Dafür orientiere ich mich alterstechnisch an manchen Stellen wieder nach unten. Z.B. schaue ich mir lieber Filme mit FSK 12 an. Alles andere wird mir zu aufregend.

Du siehst Trends kommen und gehen und – das ist neu – wiederkommen.
Dinge, die man noch lebhaft aus der eigenen Teenagerzeit in Erinnerung hat, sind plötzlich wieder heißer Scheiß. Man sieht die Sachen, denkt heimlich “was für’n alter Hut” und merkt erst danach, dass der alte Hut ein neuer Trend ist. Dann fühlt man sich plötzlich wirklich alt.

Du fragst dich, ob dir jemals wieder langweilig sein wird.
Der Baumarkt-Slogan “Es gibt immer was zu tun” beschreibt deinen Alltag ziemlich gut. Und das, obwohl du noch nicht mal das Dachgeschoss ausbauen willst oder andere Sonderprojekte planst.

Du wirst skeptisch, wenn Leute schnelle Antworten auf komplexe Fragen haben. Das Leben bekommt mehr Grautöne. Und man kann zu allem eine Meinung haben, man muss aber nicht.

Du machst Erwachsenendinge und fragst dich, wann dir jemand auf die Schliche kommt und merkt, dass du nur so tust, als wärst du erwachsen.
Du kaufst Autos, du verhandelst mit Banken, du schließt Rentenversicherungen ab, besichtigst Immobilien und bestellst Handwerker. Und oft genug hast du keine Ahnung, was du da eigentlich tust. Aber einer muss es ja machen.

Du stellst fest, dass du ein bisschen pfleglich mit deinem Körper umgehen musst und denkst über regelmäßigen Sport und gesunde Ernährung nach. Und du bemerkst, dass auch dein Geist und deine Seele ihr Recht bekommen wollen. Die eigenen Möglichkeiten haben Grenzen und Batterien muss man wieder aufladen. Komisches Gefühl.

Du wirst entspannter.
Was andere denken oder meinen könnten, ist dir ein bisschen gleichgültiger als früher.
(Ich hoffe sehr, dass sich das weiter fortsetzt. Vorsichtshalber nehme ich mir schon mal vor, im Alter exzentrisch zu werden und schrullige Hobbies zu kultivieren (das übe ich allerdings jetzt schon). Vielleicht lege ich mir dann noch mal einen Iro zu oder ich lerne Klingonisch. Ach, das wird ein Spaß.)

Du siehst erwachsen aus, du benimmst dich wie ein Erwachsener, aber trotzdem steckt immer noch das Kind von früher in dir. Und das ist gut so! Es ist überlebenswichtig, dass man Quatsch macht, sich begeistern lässt, albern ist, staunt, Neues entdeckt und vor allem sich und auch sonst nicht immer alles so furchtbar ernst nimmt.
Pfützen auf dem Lebensweg? Anlauf nehmen, reinspringen und dem Regen die Zunge rausstrecken!

Und ihr? Fühlt ihr euch erwachsen? Wovon hat euch keiner was erzählt?

 

 

 

 

Lasse einen Kommentar da:

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  1. “Du machst Erwachsenendinge und fragst dich, wann dir jemand auf die Schliche kommt…”

    Das was du schreibst ist sooo wahr!! Du sprichts (schreibst) mir echt aus der Seele. Ich bin jetzt 27 und merke manchmal, dass ich mich noch immer nicht zu 100% ans Erwachsensein gewöhnt habe.

    Auf dass sich dieser Zustand nie ändern möge! 🙂

    Liebe Grüße,
    Marie

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