… oder wie du in der Küche zusätzliche Wandfläche schaffst
An freien Tagen oder am Wochenende nehme ich mir gern ein wenig Zeit für die “perfekte” Kaffeepause. Und die zelebriere ich dann ein bisschen. Ich mahle die Kaffeebohnen mit Hand, gebe den Kaffee in einen altmodischen Handfilter, gieße langsam heißes Wasser auf und warte, bis der Kaffee fertig durchgelaufen ist. Das braucht alles etwas Zeit, aber genau das mag ich daran.
Im Gegensatz zum Ich-muss-morgens-in-die-Gänge-kommen-Kaffee gönne ich mir für diese Tasse handgemachte Qualität unserer lokalen Rösterei. Erstens kann man Kaffee kaum fairer kaufen und zweitens wusste ich bis dahin nicht, wie viele unterschiedliche Aromen Kaffee haben kann. Von Schokolade bis zu Zitrusfrüchten entfalten sich ganz neue Geschmackswelten – diesen Kaffee trinke ich übrigens tatsächlich schwarz.
Den Grundstein für meine kleine Genießer-Kaffeepause legten meine Großeltern, als sie mir ihre alte Kaffeemühle schenkten. Mit dieser Kaffeemühle verbinden sich für mich viele Kindheitserinnerungen, denn ich habe es schon als Knirps geliebt, auf die Arbeitsfläche zu klettern und Kaffee zu mahlen. Oder so zu tun, als ob. Und wann immer ich die Mühle nun benutze, gibt es einen kleinen Nostalgie-Flash dazu.
Es gab nur ein kleines Problem: Die Kaffeemühle muss an der Wand befestigt werden und ich hatte in meiner Küche keine freie Wand. Jedenfalls keine, an dich später auch noch herangekommen wäre. Was also tun? Ich habe mir einfach eine zusätzliche mobile “Wandfläche” gebaut.
An die kann man nicht nur die Kaffeemühle hängen. Mit kleinen Regalen wird sie zur Gewürzstation, mit Haken hat man Platz für Kochlöffel und Co … Die Möglichkeiten sind außerst vielfältig. Das Grundprinzip bleibt immer gleich: 2 zum “L” zusammengeschraubte MDF-Teile.
Material für eine kleine Stellwand
MDF-Zuschnitte (bei mir 30 x 50 cm, 30 x 12 cm)
Holzkleber
Holzschrauben
Farbe und Pinsel (hier Kreidefarbe in Anthrazit)
Bohrmaschine und Akkuschrauber
Im Baumarkt habe ich mir die beiden Teile aus 19 mm starkem MDF zusägen lassen. Ich wollte, dass alles stabil steht und außerdem musste ich dann beim Bohren nicht ganz so genau zielen …
Die Zuschnitte habe ich mit Kreidefarbe gestrichen. Ich habe eigentlich während des Bohrens und Schraubens Fotos gemacht. Da ich aus Wettergründen in den mit Neonröhren stimmungsvoll beleuchteten Keller umziehen musste, sind die Bilder so unschön geworden, dass ich mich aufs Beschreiben beschränke 🙂
An der unteren Kante des großen MDF-Teils habe ich drei Löcher vorgebohrt und anschließend die Kontaktfläche mit Holzkleber eingestrichen. Das kleine Brett passgenau an das große halten (ein zusätzliches Paar Hände ist hier hilfreich), Schrauben durch die Löcher stecken, bis sie auf das kleine Brett treffen und mit dem Akkuschrauber festziehen. Am besten Holzschrauben mit selbstschneidendem Gewinde verwenden, die drehen sich prima in die zweite MDF-Platte. Wenn das kleine Brett fest mit dem großen verbunden ist, ist die mobile Wand schon fertig. Jetzt kann entweder die Kaffeemühle angeschraubt werden oder es kommen noch Haken etc. dazu.
Die Konstruktion hält auch kraftvollem Mahlen stand, ich kann die Kaffeemühle je nach Lust und Laune aufstellen – sollte ich also das dringende Bedürfnis haben, im Wohnzimmer Kaffee zu mahlen, ist das überhaupt kein Problem.
Und wie ist das bei euch? Habt ihr ein besonderes Kaffee-Ritual, trinkt ihr ihn schwarz oder lieber mit viel Milchschaum?
Liebe Grüße
Anne
Das ist ja eine wahnsinnig tolle Inspiration und Idee! Den Artikel habe ich mir gleich mal abgespeichert, falls wieder Luft ist für ein neues DIY Projekt Zuhause 🙂