Blumen machen alles ein bisschen fröhlicher, oder? Ich freue mich immer wie ein Kind, wenn es auf den Frühling zugeht und ich die ersten Schneeglöckchen und Krokusse entdecke.
Aber bis es draußen wieder so richtig grünt und blüht, dauert es noch. Die Zwischenzeit (und den Winter) überbrücke ich mit einem besonderen kleinen “Blüten-Arrangement”. Das steht auf meinem Schreibtisch, ich kann es nach Lust und Laune immer wieder etwas anders arrangieren und die Blumen sind aus Draht und Nagellack. Klingt erst mal komisch, funktioniert aber wunderbar – und ist deutlich länger haltbar als Schnittblumen.
Wenn du den Dreh einmal raushast, sind solche Blumen schnell gemacht. Hier kommt die Anleitung.
Material
- dünner Basteldraht
- Nagellack in verschiedenen Farben
- Profilleiste aus Holz (aus dem Baumarkt)
- Farbe (ich habe Kreidefarbe in Grau verwendet)
- Dremel oder Hammer und Drahtstifte, um die Löcher zu bohren
- Alleskleber
- ggf. Holzbuchstaben
Blumen aus Draht formen
Ich habe am Anfang ein bisschen herumprobiert, bis ich Dreh heraushatte (im wahrsten Sinne des Wortes), mit dem sich die Blüten schnell und unkompliziert aus Draht biegen lassen.
Du lässt den Draht auf der Rolle und wickelst einfach ein Stück ab. Das Ende legst du zu einer Schlaufe und verdrehst diese zweimal (1). Nun legst du mit dem Draht wieder eine Schlaufe, gegenüber der ersten, und verdrehst auch die zweimal (2). Anschließend legst du den Draht über die Mitte nach oben zwischen die beiden Schlaufen, formst dort eine dritte Schlaufe und verdrehst auch die zweimal (3). Gegenüber entsteht auf die gleiche Weise die vierte Schlaufe (4). Jetzt biegst du die vier Blütenblätter etwas zurecht, damit Platz für ein fünftes entsteht. In der entstandenen Lücke formst du wieder eine Schlaufe, die du zwei- bis dreimal verdrehst.
Das Drahtende liegt ungefähr in der Mitte der Blüte und du kannst es einfach nach unten bieten und abknipsen. Lass das Ende so lang, wie der Stil deiner Blume sein soll.
Blütenblätter mit Nagellack färben
Jetzt kommt der spaßige Teil. Du kannst Blütenblatt für Blütenblatt mit Nagellack färben. Dafür solltest du nicht zu wenig Farbe auf dem Pinsel haben. Wichtig ist, dass du mit dem Pinsel das gesamte Drahtoval bedeckst und mit einem vorsichtigen Strich darüberstreichst. Der Nagellack spannt sich über die Drahtrundungen (wie bei einer Seifenblase) und bildet nach dem Trocknen einen Lackfilm.
Und so sehen die fertigen Blümchen aus:
Nagellack-Blumen zur Schreibtischdeko zusammenfügen
Du kannst die filigranen Blümchen in eine Minivase stellen oder wie auf dem Bild in eine Garnspule. Ich habe sie zu einer kleinen “Blumenwiese” weiterverarbeitet, die ich mir auf den Schreibtisch oder das Fensterbrett stellen kann.
Dafür sägst du ein Stück von einer Profilleiste aus Holz ab (ca. 10-14 cm lang) und schmirgels die Sägekanten mit Schleifpapier ab. Die Holzleiste kannst du mit Farbe, Holzlack, Beize (oder was du gerade zur Verfügung hast) bearbeiten, wenn du magst. Ich habe sie erst mit einer dünnen Schichte Kreidefarbe gestrichen und die Kanten anschließend mit einem Stempelkissen betupft.
Die Blumen sollen später aussehen, als würde sie aus dem Holz wachsen. Dafür musst du kleine Löcher bohren. Ich habe einen Dremel mit sehr dünnem Bohrer benutzt und die Löcher nach dem Zufallsprinzip gebohrt. Du kannst aber auch Drahtstifte mit einem Hammer in die Leiste schlagen und diese dann wieder herausziehen.
Die Stile der Nagellackblumen kürzt du so ein, dass sie unterschiedliche Längen haben. Nun betupfst du die Enden mit Klebstoff und steckst sie in die vorgebohrten Löcher. Trocknen lassen. Fertig.
Wenn die Löcher im Holz etwas größer geworden sind, kannst du auch 2-3 Stilenden verzwirbeln und diese zusammen in ein Loch kleben. Die Blüten kannst du dir so zurechtbiegen, wie es dir gefällt.
Eine Variation: Wenn du die Blumen nur aus einem Drittel der Holzleiste wachsen lässt, kannst du Holzbuchstaben auf den anderen Teil kleben oder die Leiste mit Lettering gestalten.
Diese Blumen gab es in meiner Kindheit (und die ist nun auch schon mehr als vier Jahrzehnte her) bei meiner Oma im Wohnzimmerschrank, allerdings in grellen Farben und mit viel Plastik drumherum. Einige sind meinen neugierigen Fingern zum Opfer gefallen, es knackt so schön…
Diese Version sieht so viel schöner aus, als in meiner Erinnerung. Eine schöne Idee die vielen Nagellackreste zu verbrauchen.
Danke für die Idee.
Maren