Mai 20, 2015

DIY Experimente mit Bildtransfer – Teil 1

Ich scheine ein Zeitschriften-Problem zu haben. Doch, wirklich. Es dauert nie lange, und die Dinger stapeln sich auf dem Fußboden im Regal. Meistens haben sie Eselsohren, weil ich so Seiten markiere, auf denen ich spannende Dinge entdeckt habe: tolle Fotos, Ideen und Inspirationen. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, mir die schönsten Ideen in ein Notizbuch zu kleben (wie old school ist das bitte, in Zeiten von Pinterest …), damit ich den Rest endlich mal ins Altpapier packen kann. Als ich die Tage den Stapel durchforstet habe, kam ich allerdings nicht an ein paar besonders schönen Bildern vorbei. Und da im Hinterkopf noch das Thema Bildtransfer lauerte, das ich schon seit Ewigkeiten mal probieren wollte, habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt: Ausgewählte Seiten aus Magazinen fanden ihren Weg auf kleine Leinwände. Im Prinzip ist das kinderleicht, man braucht nur etwas Geduld und Fingerspitzengefühl.

Collage Bildtransfer

Das braucht man außerdem:
– Gel Medium (ich hab mein Glück mit “Acryl Fluid Medium” versucht, theoretisch müsste es auch mit weißer Acrylfarbe funktionieren, hier steht die Testphase noch aus – es gibt beides im Bastelladen oder Künstlerbedarf)
– Leinwand auf Keilrahmen
– Pinsel
– altes T-Shirt oder weiches Baumwolltuch
– Motive aus Zeitschriften und Magazinen (oder Farbausdrucke bzw. -kopien, aber Achtung: geht nur mit Laserdruckern)

Schritt 1:
Bild zuschneiden. Das Acrylmedium großzügig mit dem Pinsel auf der Leinwand verstreichen. Bild mit der Bildseite nach unten auf die Leinwand legen und glattstreichen.

Schritt 2:
Alles gut trocknen lassen, am besten über Nacht.

Schritt 3:
Das T-Shirt in handliche Läppchen schneiden. Ein Stück ins Wasser tauchen. Mit dem nassen Tuch das Papier auf der Leinwand gut durchfeuchten und dann vorsichtig wegrubbeln. Bei Hochglanzmagazinen lässt sich das Papier (wenn es gleichmäßig feucht ist) fast in einem Stück abziehen. Bei matten Seiten muss man sich Schicht für Schicht an die Farbe rantasten. Et voilà:

Transfer4_klein

Auf der Leinwand haftet jetzt nur die Druckfarbe. Und wer aufgepasst hat, sieht, dass das Bild nun spiegelverkehrt ist. Wenn sich Schrift auf dem Motiv befindet, wird es also schwierig. Da die Farbe nie ganz gleichmäßig am Untergrund haftet, ergibt sich eigentlich immer ein gewisser “Shabby”-Look wie hier. Hat aber durchaus Charme, finde ich.

Mich hat das Transfer-Fieber gepackt und ich habe das Experiment gleich noch auf zwei weiteren Leinwänden fortgesetzt:
Transfer5_klein
Beim linken, grünen Bild sieht man deutlich die spiegelverkehrte Schrift des Untersetzers. Für das Zitronenbild habe ich ein mattes Papier verwendet. Hier kann man sehr schön erkennen, dass man sich quasi Lage für Lage durchs Papier rubbeln muss, dafür aber auch bestimmen kann, wie klar bzw. mit wieviel halbtransparentem Papier man das Motiv herausarbeiten will.

Man kann das jetzt einfach so lassen und sich dran freuen. Oder man nutzt den Transfer als Grundlage für weitere Gestaltungsideen. Wenn’s klappt, was mir noch vorschwebt, gibt es hier in Kürze noch einen Teil 2 🙂

Aber vielleicht habt ihr ja zwischenzeitlich selbst Lust, mit dieser Technik zu experimentieren. Man kann die Bilder nämlich nicht nur auf Leinwände, sondern auch auf Holz und vermutlich auch auf Glas und andere Oberflächen übertragen. Ist einen Versuch wert.

Zusatzbonus: Die Zeitschriftenstapel werden möglicherweise kleiner. Aber vielleicht habe ja auch nur ich das Stapelsyndrom.

Lasse einen Kommentar da:

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