Ich mag Kalender. Ich gehöre zu den Leuten, die grundsätzlich einen Terminplaner aus Papier in der Tasche haben und auch sonst lassen schöne Kalender mein Herz höher schlagen. Zwischen den Jahren setzte sich bei mir der Gedanke fest, dass es doch eine gute Idee wäre, einen immerwährenden Kalender für den Schreibtisch auszutüfteln. Als stylische Datums-Anzeige, die ganz genau so ist, wie ich sie haben möchte.
Also habe ich mich an die Arbeit gemacht. Eine Idee ergab die andere und ehe ich michs versah, fand ich mich mitten im umfangreichsten DIY-Projekt der letzten Monate wieder. Aber das war es wert. Ich bin nämlich mächtig stolz auf das Ergebnis – und es gibt viele Möglichkeiten, eine deutlich weniger zeitintensive Version zu basteln.
So sieht er aus, mein neuer Schreibtischkalender (natürlich in Schwarz-Weiß) mit altmodischen Ziffern (die haben übrigens den Großteil der Zeit beansprucht).
Das Schöne an diesem Kalender: Man kann die Farbzusammenstellung und die Ziffern und Monatsblätter ganz den eigenen Vorlieben anpassen. Die Möglichkeiten sind quasi grenzenlos.
Und so geht’s:
Material:
Sperrholz (ca. A4-Größte, alternativ Balsaholz)
300 g Fotokarton, ein Bogen 50 x 70 cm
3 Schraubhaken
Feinsäge oder Dremel
Acrylfarbe, Pinsel
Ponal (Holzkleber)
Locher, Schere
evtl. Maskingtape für die Kanten
Schritt 1:
Den Boden und die Rückwand der Halterung aussägen und zwei Dreiecke als rückseite Stütze. Wer keine Säge zu Hause hat, greift auf Balsaholz zurück, das lässt ich auch mit einem Cutter bearbeiten.
Bei Sperrholz die Löcher für die Haken vorbohren, die splittern sonst gern beim Einschrauben.
26 Kärtchen aus Tonkarton zuschneiden.
Schritt 2:
Alle Holzteile in der Farbe der Wahl streichen. Ich habe dafür normale Acrylfarbe genommen – ggf. sind zwei Schichten nötig. Holz trocknen lassen.
Schritt 3:
Die Haken in die Kalenderrückwand schrauben. Die Rückwand anschließend auf die Standfläche kleben und die beiden Dreiecke als Stütze auf die Rückseite leimen. Das sollte dann so aussehen:
Schritt 4:
Alle Kärtchen lochen. Darauf achten, dass alle Löcher auf gleicher Höhe und jeweils genau in der Mitte der Karten sitzen.
Schritt 5:
Ziffern gestalten. Die schnelle Variante: Ziffern in einer passenden Schriftart ausdrucken und auf die Kärtchen kleben.
Die zeitintensive Variante: Eine Vorlage suchen – Ziffer auf den Karton skizzieren und mit Acrylfarbe ausmalen. Dafür habe ich mich entschieden. Eigentlich wollte ich die Ziffern noch mit einem Muster verzieren, doch dann gefielt mir die schlichte Variante so gut, dass ich sie weiß gelassen habe. Tipp: Hilfslinien sorgen dafür, dass die Abstände zum oberen und unteren Rand immer gleich sind.
Schritt 6:
Monatsblätter gestalten. Das wird mein Jahresprojekt. Am Ende eines Monats werde ich immer das Kärtchen für den nächsten Monat gestalten. So muss ich nicht alle auf einen Rutsch fertig haben, der Kalender begleitet mich aktiv durchs ganze Jahr und ich kann immer wieder neue Ideen und Inspirationen beim Gestalten aufgreifen.
Geplant ist, immer nur den Anfangsbuchstaben des Monats zu gestalten – und nicht zwangsweise immer in Weiß.
Das „J“ des Januars hat eine schlichte Form bekommen – zunächst nur als Bleifstiftlinie. Den Innenraum habe ich passend zum Wetter mit Schneeflocken ausgefüllt und die wiederum mit Embossing-Pulver bestreut (das wollte ich auch schon lange ausprobieren). Pulver erhitzen, dadurch bekommen die Flöckchen eine leicht erhabene Struktur. Ich habe mich hier für einen winterlichen Silberton entschieden. Den Januar habe ich zum Schluss noch in Weiß dazugestempelt.
Schritt 7 (optional):
Mir haben die offenen Kanten des Sperrholzes nicht gefallen, deswegen haben ich sie mit schmalem Maskintape in Schwarz beklebt. Ich finde, dass dieser strategische Schachzug (der gleichzeitig unsaubere Schnitkanten verdeckt *hüstel*) den Kalender von „selbstgebastelt“ zu „könnte auch Design sein“ aufsteigen lässt.
Schritt 8:
Alle Kärtchen anhängen (12 Monatskärtchen, 0-3 in der Mitte und 0-9 am Rand). Jeden Tag dran freuen!
Ich bin gespannt, ob sich jemand an eine eigene Interpretation wagt. Hinterlasst mir gern einen Link zu euerm Kalender in den Kommentaren!
Dieses Stück wird im Laufe des Jahres immer mal wieder auftauchen – ich muss ja noch die elf anderen Monate gestalten. Wenn etwas Spannendes dabei entsteht, lasse ich es euch wissen 🙂
Liebe Grüße
Anne
P.S. Da es zeitlich grad so gut passt, verlinke ich den Beitrag noch schnell beim creadienstag.
Hallo Anne,
sehr coole Idee! Das hat potential zum nachbasteln. Ich überlege ob sich das sogar mit einem Geburtstagskalender verbinden lässt…die Idee hatte ich gleich als ich das sah 🙂
Liebe Grüße
Ann-Kathrin
Daraus einen Geburtstagskalender zu machen, ist auch eine super Idee! Das wir bestimmt toll! LG, Anne
Ich finde es einfach Klasse. So einfach und so eine Wirkung.
Alles Liebe Claudia
Vielen Dank, liebe Claudia.
Der Kalender sieht sehr gut aus, die Monatsbuchstaben unterschiedlich zu gestalten, finde ich auch Klasse – aber wo legst Du die Zahlen der einzelnen vergangenen Tage ab? Ich könnte mir vorstellen, auf der Rückseite dafür einen Platz zu finden?
Viele Grüße
Erika
Ja, ganz genau. Die Zahlen, die ich abgenommen habe, stelle ich auf die Rückseite. Man kann sie aber auch einfach im Stapel nach hinten hängen. Viele Grüße, Anne
Wow! Der Gefällt mir richtig gut! Super DIY und sieht auch gar nicht so schwer aus 🙂 Vielleicht bastel ich den mal nach! Schöner Blogpost 🙂 Helen
Der ist auch tatsächlich gar nicht schwer. Es braucht nur ein kleines bisschen Geduld und im Zweifelsfall Mut zum Improvisieren 🙂 Liebe Grüße, Anne
Wow, was für eine tolle Idee. Die werde ich definitiv umsetzen 🙂.