Im Frühling hatte ich mir ein kleines Kräuterbeet angelegt. Der Sommer sorgte für ordentliche Bewässerung und so haben sich die Kräuter prächtiger entwickelt als gedacht. Hin und wieder knipse ich etwas ab, wenn ich Würze fürs Essen brauche, aber das fällt kaum ins Gewicht. Nun sieht das kleine Kräuterbeet auch so ganz nett aus, aber das ist ja nicht sein Hauptzweck. Deswegen habe ich jetzt ein bisschen mehr geerntet, um mir einen kleinen dekorativen Vorrat für die Küche anzulegen.
Der Kranz duftet nicht nur würzig im Vorbeigehen, die Kräuter trocknen gleichzeitig und wenn ich später Würze brauche, könnte ich theoretisch direkt zugreifen (praktisch werde ich mir sicher noch einen weiteren Vorrat anlegen, damit ich den Kranz nicht so schnell zerpflücken muss). Zum Binden eignen sich vor allem Kräuter mit festeren Blättern (Petersilie und Basilikum würde ich z.B. eher nicht nehmen). In meinem Garten standen zur Verfügung:
Material
- Kräuter aus dem Garten oder Reste von gekauften Kräuterbünden (das ist ja fast immer zu viel)
- Blumendraht
- Drahtschere
Schritt 1: Drahtgestell formen
Als Unterlage für den Kräuterkranz dient ein einfacher Drahtrohling. Dafür den Blumendraht dreifach zum Kreis legen und ein langes Ende überstehen lassen. Dieses Ende dann ein paar Mal um die drei Lagen des Kreises zwirbeln. Der Drahtrohling ist stabil genug für einen kleinen Kranz (meiner hat einen Durchmesser von ca. 15 cm).
Schritt 2: Kranz binden
Mit einem Sträußchen oder einigen kräfigen Zweigen beginnen. An den Kranz legen und den Stiel 2-3 Mal mit Drah umwickeln. Etwas versetzt, so dass die Wickelstelle verdeckt wird, weitere Kräuterzweige auflegen und ebenfalls umwickeln. Als Rechtshänder arbeitet man dabei am besten gegen den Uhrzeigersinn.
Die Kräuter nach Lust und Laune abwechseln. Man findet schnell den eigenen Dreh. Ich lasse den Draht bis zum Schluss auf der Spule und wickle immer so viel ab, wie ich für die nächsten Stücke brauche. Wem das zu unhandlich ist, der kann sich auch Stücke abschneiden und immer neu ansetzen. Da die Kräuter kaum Eigengewicht haben, funktioniert beides gleich gut.
Wickeln, wickeln wickeln. Fertig. Draht abschneiden und das Ende unsichtbar zwischen den Kräutern verzwirbeln. Aber da der Draht grün ist, fällt er sowieso nicht auf.
Schritt 3: Aufhängen
Ich habe ein Stück Leinenzwirn um den Kranz gewickelt und ihn daran aufgehängt. Er ist so leicht, dass er auch mit Maskingtape zu befestigen ist.
Pro-Tipps: Ungeduldige hängen den Kranz sofort auf. Das hat den Nachteil, dass die Blätter beim Trocknen der Schwerkraft folgen und ein bisschen traurig in der Gegen herumhängen. Das passiert nicht, wenn man den Kranz erst im Liegen an einem luftigen Ort trocknet.
Da Kräuter mit feinen Blättern wie Majoran, Oregano oder Thymian beim Trocknen viel Volumen verlieren, würde ich sie als kleine Sträußchen von 3-4 Stängeln in den Kranz binden. Mein Kranz hätte an der einen oder anderen Stelle noch einige zusätzliche Zweige vertragen können, wie sich nach dem Trocknen zeigte.
Das ist übrigens auch ein nettes Mitbringsel für Einweihungspartys oder Leute, die gern kochen.
Eine tolle Idee, die ich mir für die nächste Essens-Einladung bei Freunden merken werden. Danke für die Inspiration.
Herzlichst Ulla
Liebe Ulla,
eine gute Idee, als Gastgeschenk für eine Essenseinladung kommt das bestimmt gut an!
Viele Grüße
Anne