Ich habe einen “Reste von schönem Papier”-Stapel. Dort landen z.B. Zeitschriftenausrisse, einzelne Buchseiten, Geschenkpapierreste oder sonstige Papiere mit hübschem Muster oder schönen Farben. Die einzige Bedingung: Die Stücke müssen mindestens 10 x 10 cm groß sein.
Aus diesen Resten lassen sich ganz einfach kleine Briefumschläge machen.
Drei unterschiedliche Methoden, um Mini-Briefumschläge zu basteln, stelle ich dir hier vor. Und du bekommst gleich noch ein paar Tipps und Ideen, was du mit den Umschlägen machen kannst. Denn fängst du erst einmal an, entstehen fast von selbst immer mehr dieser Mini-Umschläge.
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Die Origami-Methode: Mini-Briefe falten
Bei dieser Methode musst du nichts messen, brauchst kein Lineal und es ist quasi egal, wie groß das Papier ist, das du als Ausgangsmaterial benutzt.
Und so geht es Schritt für Schritt:
Du brauchst ein quadratisches Stück Papier. Rechteckige Stücke kannst du einfach zuschneiden, indem du ein Dreieck faltest und den überstehenden Streifen abschneidest.
Falte das Quadrat auseinander und noch einmal in die Gegenrichtung zum Dreieck. Wenn du das Papier wieder auseinanderfaltest, hast du nun zwei diagonale Faltlinien, die sich in der Mitte kreuzen.
Richte das Papier so aus, dass die Spitzen des Quadrats nach oben und unten zeigen.
Falte die rechte und die linke Spitze bis zur Mitte nach innen.
Nun faltest du die untere Spitze nach oben und zwar so, dass du ein Stück (ca. 1 cm) der eingeschlagenen Seitendreiecke mit nach oben umschlägst.
Klapp die Ecke wieder nach unten. Nun faltest du die untere Ecke wieder nach innen, aber nur so weit, dass die Spitze bis zum Falz reicht.
Schlage die beiden entstandenen Öffnungen rechts und links der unteren Spitze nach innen um. Auch hier orientierst du dich an der Falzlinie.
Auf diese beiden Seitenflächen gibst du nun etwas Kleber. Schlage den gefalteten unteren Teil an der Falzlinie wieder nach oben und drücke die Klebstoffflächen kurz an.
Jetzt kannst du den Umschlag füllen und musst nur noch die obere Ecke nach unten klappen, um ihn zu verschließen.
Erstelle dir eine Vorlage als Schablone
Wenn du Papiere hast, bei denen ein ganz bestimmter Ausschnitt auf dem Briefkuvert erscheinen soll, ist eine Schablone nützlich. Und die kannst du dir einfach aus einem Origami-Umschlag selber machen.
Wähle dir einen Origami-Umschlag aus, der für dich die perfekt Größe hat und falte ihn auseinander. Wo die untere Hälfte in die Seitenteile übergeht, ist beim Falten auf jeder Seite ein kleines Dreieck entstanden. Das schneidest du mit der Schere aus. Schneide auch an der oberen Klappe des Umschlags rechts und links eine kleine Kerbe in die Vorlage.
Lege den vorbereiteten Origamiumschlag auf ein Stück festes Papier, fahre die Umrisse nach und schneide die Schablone anschließend aus.
Jetzt musst du sie nur noch auf das Papier deiner Wahl legen, die Umrisse nachzeichnen und ausschneiden und kannst den neuen Briefumschlag zusammenfalten.
Verwende ein Falzbrett
Das ist wahrscheinlich die schnellste Methode, um aus so ziemlich jedem Papier einen Umschlag zu basteln und die, die ich am häufigsten nutze: ein Falzbrett*.
Das Falzbrett ist eine Unterlage mit vorgefertigten Rillen und Kanten. Du legst dein Stück Papier an der entsprechenden Markierung der Kante links an und musst mit dem Falzbein nur noch die Rille nachfahren. Dann drehst du das Papier um 90°, ziehst die nächste Rille und so weiter, bis du alle Faltkanten übertragen hast.
Im Set, das ich verlinkt habe, ist außerdem eine kleine Stanze enthalten, mit der du nicht nur alle nötigen Kerben ausstanzen kannst, sondern du kannst damit auch die Ecken abrunden, wenn du magst.
Es ist eine Tabelle enthalten, bei der du die nötigen Papiergrößen für unterschiedliche Umschläge ablesen kannst.
Meine Mini-Umschläge aus 10 x 10 cm großen Papierstücken habe ich an der 4,5-cm-Marke angelegt. Du kannst aber auch einfach ein bisschen mit verschiedenen Formaten experimentieren.
Ideen für Mini-Briefumschläge
Die Chancen stehen gut, dass du in kurzer Zeit einen kleinen Stapel hübscher, kleiner Umschläge gezaubert hast. Und was jetzt? Wofür kannst du sie verwenden? Hier sind einige Ideen.
Statt Geschenkanhänger
Schneide ein passendes Kärtchen für deine Umschläge zu und mache sie zu Geschenkanhängern. Auf das Kärtchen kommt ein kleiner Gruß, und den Umschlag mit Kärtchen klebst du auf Geschenke oder klemmst sie unter das Geschenkband. Du kannst ihn auch an Blumenstäuße heften oder kleinen Geschenktütchen beifügen.
Und natürlich sind diese Miniumschläge auch toll für Gutscheine aller Art.
Gestalte Karten damit
Klingt vielleicht seltsam, funktioniert aber sehr gut. Klebe einen offenen Miniumschlag auf eine Postkarte oder Faltkarte und fülle ihn. Du kannst z.B. ausgestanzte Herzen in den Umschlag kleben oder Blumen zeichnen, die aus ihm herausschauen.
Was auch immer du symbolisch verschicken möchtest, kannst du so kreativ umsetzen. Und natürlich kannst du den Umschlag auch schließen und eine kleine Überraschung darin verbern: ein Foto, einen Gutschein, eine Schatzkarte …
Adventskalender
Es dauert noch bis zum nächsten Advent, aber 24 solcher kleinen Umschläge an einer Schnur aufgehängt ergeben einen richtig schönen Adventskalender. Womit du ihn füllst, das kannst du dir ja noch in Ruhe überlegen.
Im Art Journal
Ich nutze kleine Umschläge auch gern im Art Journal. Manchmal stecken tatsächlich Briefe darin, ein andermal sind es kleine Fundstücke, Worte und Gedanken oder es ist einfach ein Sammelort für hübsche Motive.
Es gibt also viele Möglichkeiten, um aus hübschen Papierresten kleine Umschläge zu basteln – und um kreative Dinge mit ihnen anzustellen. Vielleicht hast du auch noch ganz andere Ideen? Dann hinterlass doch einfach deine Idee in den Kommentaren.
Vielen Dank! Endlich mal eine ausführliche und sehr detaillierte Beschreibung. Ich habe es gleich ausprobiert und hat super geklappt!
Man kann einige dieser Briefumschläge in ein leeres Heft kleben und visitenkarten darin sammeln. Das finde ich hübscher als die dafür vorgesehenen Hüllen.
Die Briefumschläge sind wirklich hübsch und vielfältig einsetzbar. Ich mag interaktive Elemente im Journal. Und hier ist man nach längerer Zeit gleich wieder neu gespannt, was man da mal reingetan hatte ;-). Sehr schön!