Windlichter für Sterngucker
Kennt ihr Projekte, die mit einer Idee anfangen, und zum Schluss bei einer ganz anderen aufhören? Das hier ist so eins.
Ursprünglich wollte ich Adventslichter aus Modelliermasse basteln mit den ausgeschnittenen Zahlen von 1-4, die leuchten, wenn man ein Teelicht hineinstellt. Bei der Modelliermasse bin ich geblieben, alles andere hat sich jedoch verändert. Beim ersten Licht stellte sich nämlich heraus, dass die ausgeschnittene Zahl beim Weiterverarbeiten nicht gut die Form hielt und auch deutlich weniger spannend aussah, als ich mir das vorgestellt hatte. Zu allem Überfluss reichte auch die Modelliermasse nicht für die 4er-Abstufung, die mir vorschwebte – da hatte ich mich ziemlich verschätzt.
Ich disponierte spontan um. Aus vier Lichtern wurden drei (und kleiner wurden sie auch – lässt sich übrigens auch deutlich leichter verarbeiten). Aus Zahlen wurde ein – Sternenhimmel.
Wer genau hinschaut, kann sogar den Großen Wagen entdecken 🙂 Als Bonus lernte ich zwei Methoden kennen, mit denen man die fertigen Lichtern garantiert nicht unbeschadet von der Form bekommt und eine Methode, die wunderbar funktioniert.
Seid ihr bereit? Dann geht es jetzt in die praktischen Tiefen meines kleinen Lichter-Abenteuers.
Material
- Modelliermasse, lufttrocknend
- Blatt Papier, Bleistift, Schere
- Nudelholz
- kleine Ausstechformen in Sternform (am besten eine Größe, die für Torten bzw. Fondant gedacht ist)
- Folie
- Maskingtape
- Form (hier funktioniert ein Glas, ein anderer Teelichthalter oder eine Stumpenkerze)
Schritt 1: Ausrollen und zuschneiden
Wenn ihr eine passende Form gefunden habt, nehmt ein Blatt Papier, legt es um die Form (das Glas etc.) und markiert, wo die Kanten aufeinandertreffen. Überlegt euch, wie hoch das Teelicht werden soll und zeichnet das Rechteck auf das Blatt Papier. Schneidet die Vorlage aus.
Ein Stück Modelliermasse durchkneten, zur Kugel formen (ca. 5 cm Durchmesser) und anschließend zu einer Wurst rollen. Die Rolle zwischen zwei Folienstücke legen und mit dem Nudelholz möglichst gleichmäßig auf etwa 2 mm ausrollen. Die Vorlage auflegen und die Masse entsprechend zurechtschneiden.
Schritt 2: Gestalten
Der lustige Teil: Kleine Sterne (oder andere Motive) aus der Modelliermasse ausstechen und nach Lust und Laune quer über die Fläche verteilen. Wer Sternbilder ausstechen möchte, markiert sich die entsprechenden Stellen vorher mit einem Punkt. Es ist übrigens nicht schlimm, wenn sich die Sterne nicht direkt mit dem Förmchen von der Modelliermasse abnehmen lassen. Sobald man das Rechteck vom Untergrund abzieht, bleiben sie von alleine an der Folie haften.
Schritt 3: Die Form bauen
Schneidet ein Stück Folie zurecht, das genau um eure gewählte Form passt, wickelt es darum und klebt es mit einem Stück Maskingtape zusammen.
Vorsichtig das Rechteck von der Unterlage lösen. An einer schmalen Kante anfangen und langsam abziehen. Wahrscheinlich verziehen sich ein paar Sterne, das kann man aber später noch korrigieren. Modelliermasse um die Form legen. Sollten sich die Kanten stark überlappen, einfach ein Stück mit dem Masser abschneiden. Kanten miteinander verbinden, indem man die Fuge mit etwas Wasser und evtl. zusätzlicher Modelliermasse verwischt.
Nun noch einmal prüfen, ob die Motive ihre richtige Form haben, andernfalls kann man sie durch etwas vorsichtiges Drücken und Schieben der Modelliermasse wieder zurechtrücken. Wenn nötig, die obere und untere Kante mit einem Messer geradeschneiden.
Schritt 4: Trocknen lassen
Die Teelichthalter trocknen lassen, bis sie außen schon etwas fest geworden sind. Das erkennt man daran, dass sie weiß werden. Sobald sie stabil genug sind, kann die innere Form entfernt werden. Dank der Folie kann man die Form einfach aus der Modelliermasse schieben. Die Folie kann anschließend vorsichtig abgezogen werden. Nun die Teelichter komplett aushärten lassen, am besten über Nacht.
Bonus-Erkenntnis: Als Form eignet sich alles Mögliche. Wenn man vorher eine Folie drumherumklebt. Bei Variante eins und zwei hatte ich das schlicht nicht bedacht. Die Teelichter habe ich nur von der Form lösen können, in dem ich die Naht wieder aufgeschnitten und später unauffällig mit Wasser und Modelliermasse geflickt habe. Geht zwar, kann man sich aber sparen.
Nun sind sie die Windlichter bereit für ihren Einsatz. Bei Tag, in der Dämmerung oder bei Nacht.
Der Grund für meine momentane Sternenvorliebe (abgesehen davon, dass ich einfach gern Stern am Himmel anschaue): Ich habe kurz zuvor viele Sterne gedruckt für neue Notizbücher.
Wenn ihr also noch Adventsdeko braucht, nicht genug Kerzenschein in der dunklen Jahreszeit bekommen könnt oder einfach bei Wind und Wetter Sterne gucken wollt: Versucht es doch einmal damit.
Liebe Grüße
Anne
Einen Teelichthalter habe ich auch zu den Weihnachten als Geschenk bekommen, aber die Idee mit Basteln hat mir ganz gut gefallen! So was kann man zusammen mit dem Kind machen. In der Vorweihnachtszeit wäre es eine tolle gemeinsame Aktivität und Einstimmung!