Seit ich wieder ein bisschen ländlich wohne, und Wald und Felder nur einen Spaziergang entfernt sind, gehört das Brombeerenpflücken im Sommer oder Spätsommer zu den Dingen, die jedes Jahr sein müssen. Genauso wie die Brombeermarmelade, die daraus entsteht.
Vielleicht ist es der Sammler in mir, aber es stimmt mich einfach fröhlich, wenn ich mit meinem Körbchen und festen Schuhen losmarschieren kann. Ein bis zwei Stunden später bin ich dann wieder zu Hause, das Körbchen ist voll, die Arme sind etwas zerkratzt und ich bin einfach nur glücklich. Es geht wenig über einen ausgiebigen Spaziergang durch die Natur. Höchstens ein Spaziergang, bei dem man etwas sammeln kannn.
Manchmal wandern die Brombeeren in Kuchen oder Kompott. Auch Likör ist ganz ausgezeichnet. Aber immer koche ich wenigstens eine Sorte Brombeermarmelade – die gehört in diesem Haushalt zu den Grundnahrungsmitteln. Im Laufe der Jahre habe ich viel mit Mischungen experimentiert und heute verrate ich dir 4 Rezeptvarianten für Brombeermarmelade, die alle sehr, sehr lecker sind.
4 Rezepte für Brombeermarmelade
Brombeermarmelade pur mit einem Hauch Vanille und ohne Kerne
Es gibt einen Trick, wenn man von Beerenobst mit sehr vielen Kernchen (wie Brombeeren) Marmelade kocht. Und der entscheidet, ob man die Marmelade liebt, oder sich später ständig Kernchen aus den Zähnen pult.
Ich püriere die Beeren immer erst und streiche sie durch ein Sieb. Ja, das macht mehr Arbeit und ja, du musst etwas reichlicher Beeren sammeln, aber das ist es definitiv wert!
Zutaten für ca. 6 kleine Gläser:
- ca. 1,5 kg Brombeeren
- 500 g Gelierzucker 2:1
- 1-2 Vanilleschoten
Beeren auslesen und kleine Blätter etc. entfernen. Die Brombeeren pürieren und durch ein großes Sieb streichen. Das funktioniert gut mit einer Rührkeule aus Holz – ein Löffel tut es aber auch.
Du solltest am Ende etwa 1 kg Brombeerpüree haben. Püree in einen Topf füllen.
Vanilleschoten längs aufschneiden und das Mark herauskratzen, mit dem Gelierzucker zum Brombeerpüree geben und gut verrühren. Die Schote gibst du auch mit in den Topf.
Püree aufkochen und nach Packungsangabe des Gelierzuckers 2-3 Minuten sprudelnd kochen lassen. Eine Gelierprobe zeigt dir, ob die Marmelade fertig ist: Mit einem Teelöffel etwas Marmelade auf einen kleinen Teller geben und kurz abkühlen lassen. Wird die Marmelade fest, ist sie fertig.
Jetzt kannst du sie in heiß ausgespülte Twist-off-Gläser füllen.
Tipp: Die Glässer fast bis zum Rand füllen. Solltest du das Schraubgewinde bekleckert haben, wisch es mit einem feuchten Tuch sauber, bevor du den Deckel aufschraubst. Die zugeschraubten Gläser kurz auf den Deckel stellen und nach ein paar Minuten wieder umdrehen. So ziehen sie besser Vakuum, wenn sie abkühlen.
Brombeer-Pflaumen-Marmelade
Die ideale Mischung, wenn du nicht genug Brombeeren gefunden hast. Beide Früchte passen nicht nur optisch sondern auch geschmacklich wunderbar zusammen.
Zutaten für 6 kleine Gläser:
- 500 g Brombeerpüree
- 500 g ensteinte Zwetschgen
- Gelierzucker 2:1
Vorab: Das Mischungsverhältnis kannst du ganz nach Lust und Laune anpassen. Wichtig ist nur, dass insgesamt 1 kg Frucht herauskommt. Halb-halb schmeckt genauso gut wie eine Mischung aus 700 g Brombeeren und 300 g Pflaumen. Mal hält sich die Pflaume dezenter im Hintergrund, mal kommt sie geschmacklich stärker durch. Beides sehr lecker.
Du bereitest das Brombeerpüree wie oben beschrieben vor. Die entsteinten Zwetschgen pürierst du ebenfalls und gibst sie mit dem Brombeerpüree in einen großen Topf. Wenn du magst, kannst du noch eine Messerspitze Zimt dazugeben.
Gelierzucker unterrühren und die Marmelade wie oben beschrieben kochen und in Twist-off-Gläser füllen.
Brombeer-Birnen-Marmelade (mit Rotwein)
Birne ist auch so ein Obst, das wunderbar mit Brombeeren harmoniert. Bei einer Marmeladenaktion stand noch eine geöffnete Flasche Rotwein in der Küche, die mich zu einem kleinen Experiment inspiriert hat. Und ja: Rotwein passt sehr gut dazu (du kannst ihn bei diesem Rezept aber auch einfach weglassen).
Zutaten:
- 700 g Brombeerpüree
- 300 g Birnen
- 30-50 ml trockener Rotwein
- Gelierzucker 2:1
Das Brombeerpüree bereitest du wieder wie oben beschrieben zu. Bei den Birnen entfernst du das Kerngehäuse und schneidest sie in grobe Stücke. Die Birnenstücke gibst du mit dem Brombeermus in einen großen Topf und pürierst noch einmal alles durch. Anschließend rührst du den Rotwein und den Gelierzucker unter.
Der Alkohol verkocht zwar größtenteils, wenn auch Kinder mitessen, lässt du den Rotwein besser weg und ersetzt ihn durch eine Vanilleschote (das Mark herauskratzen und dazugeben, die Schote mitkochen). Schmeckt genauso gut. Marmelade wie oben beschrieben kochen und in Twist-off-Gläser füllen.
Brombeer-Holunderblüten-Marmelade
Das jüngste Experiment in meiner Brombeer-Historie. Als ich im Frühsommer Sirup aus Holunderblüten hergestellt habe, dachte ich mir, dass sich das Aroma bestimmt gut mit Brombeeren verträgt. Ein Fläschchen Sirup habe ich mir deshalb gleich vorgemerkt und die Mischung getestet. Und auch das ist ein sehr leckerer Mix. So habe ich die Marmelade hergestellt:
Zutaten:
- 800 g Brombeerpüree
- 150 ml Holunderblüten-Sirup (selbstgemacht oder gekauft)
- 250 g Zucker
- 1 Päckchen Gelierpulver 3:1 (z.B. Gelfix)
Da der Sirup ebenfalls viel Zucker enthält, habe ich mich gegen klassischen Gelierzucker entschieden und auf Gelierpulver zurückgegriffen. So lässt sich die Menge des zugefügten Zuckers besser anpassen.
Alle Zutaten in einen großen Topf geben und gut verrühren. Aufkochen, 2-3 Minuten sprudelnd kochen lassen und eine Gelierprobe machen. Wenn die Marmelade fest wird, kann sie in Gläser gefüllt werden.
Wenn du später ein Marmeladenglas dieser Sorte öffnest, kommt der Sommer an deinen Frühstückstisch. Das Aroma der Holunderblüte erinnert an Frühsommertage und die Brombeere sorgt für besten Hochsommergeschmack.
Jetzt brauchst du deine Gläser nur noch mit hübschen Etiketten bekleben. Die kannst du dir z.B. hier herunterladen (dazu gibt es Tipps zum Aufkleben und wieder Ablösen. Schließlich will man die Gläser ja mehrfach verwenden).