Das zweite Leben der Weihnachtskerzen
Obwohl ich mich jedes Jahr nach Kräften bemühe und sie wirklich oft anzünde, schaffe ich es nie, die Adventskerzen runterzubrennen. Wegwerfen mag ich sie nicht, aber vier unterschiedlich große, halb abgebrannte Kerzen muss man ja auch nicht jahrelang im Schrank horten, oder? Zweitverwertung ist hier das Zauberwort. Ich sitze ja durchaus auch den ganzen Winter lang noch gern bei Kerzenlicht, deswegen haben die Weihnachtskerzenreste jetzt ein neues Dasein als Windlicht bekommen und leuchten in winterlichem Silber.
Und wo ich schon dabei war, bin ich gleich in Serienproduktion gegangen und habe drei Lichter gegossen und z.T. mit Handlettering gestaltet – dann gingen mir die Gläser aus.
Drei halb abgebrannte Adventskranzkerzen habe ich auf diese Weise aufgebraucht und stattdessen neue Winterdeko für fast umsonst bekommen. Nicht schlecht, oder?
Die meisten Dinge fürs Kerzen-Upcycling hat man vermutlich sowieso zu Hause. Abgesehen von Kerzendochten. Den Rest erledigt man ganz gemütlich an einem dunklen Winterabend.
Windlichter mit Lettering selber machen – so geht’s
Material für die Kerzen
Kerzendocht (gibt es als Meterware)
Wachsreste
Glasgefäße (hier sind es Teelichthalter, aber auch Marmeladengläser etc. lassen sich gut verwenden)
Holzspieße
kleiner, alter Topf zum Wachsschmelzen
normaler Topf fürs Wasserbad
Material fürs Handlettering
Papier, Bleistift, Schere
Permanent-Marker in Silber und Schwarz
Silberfarbe, die auch auf Glas haftet (ich habe Inka-Gold ausprobiert und bin davon sehr angetan)
Schritt 1: Windlichter gestalten
Ich habe meine beiden Letterings auf einem Streifen Papier vorgezeichnet.
Den Streifen in das Glas stellen, mit Klebeband fixieren, damit es nicht verrutscht und die Vorlage dann mit einem Silbermarker nachzeichnen.
Sobald das Wort in Grundzügen übertragen war, habe ich das Papier wieder entfernt und Feinheiten direkt auf dem Glas ergänzt. Anschließend habe ich ringsum etwas von dem silberfarbenen Inka-Gold aufgetragen (es macht mich ganz kirre, dass es Inka-Gold heißt, auch wenn es Silber ist …), eine ganz dünne Schicht auch über dem „Winter-Wort“ verteilen.
Da Silber in Silber auf weißem Wachs wenig Kontrast bietet, habe ich zum Schluss spontan mit schwarzem Marker noch Schatten rings um das Wort ergänzt.
Das zweite Licht ist auf die gleiche Weise entstanden und das dritte habe ich komplett silbern angemalt, und die Farbe zum Rand hin transparenter werden lassen.
Schritt 2: Wachs schmelzen
Die Kerzenreste mit einem Messer in kleine Stücke schneiden (je kleiner die Stücke, desto schneller schmilzt das Wachs) und in einen alten Topf geben.
Einen zweiten, größeren Topf mit etwas Wasser füllen und den kleinen Topf mit Wachs hineinstellen (das Wasser darf nicht in den Wachstopf schwappen). Topf auf den Herd stellen und erhitzen. Das Wasser muss nur heiß werden, es soll nicht kochen! Warten, bis das Wachs geschmolzen ist.
Schritt 3: Kerze gießen
In der Zwischenzeit ein Stück Docht auf die Höhe des Glases zuschneiden und ein Ende um einen kleinen Spieß knoten. Vom flüssigen Wachs so viel in das Glas gießen, dass der Boden bedeckt ist. Docht ins Glas hängen und darauf achten, dass das Ende mittig in der unteren Wachsschicht steht. Kurz warten, bis das Wachs anfängt, fest zu werden und der Docht dadurch fixiert ist.
Jetzt kann das Glas bis kurz unter den Rand mit Wachs gefüllt werden.
Kerze aushärten lassen, am besten über Nacht.
Wenn ihr einen ungewachsten Docht verwendet habt (wie ich), werdet ihr bei den ausgehärteten Windlichtern vermutlich einen tiefen Krater rings um den Docht entdecken. Der Docht saugt sich ordentlich mit Wachs voll. Das ist aber nicht schlimm. Einfach noch mal ein wenig Wachs schmelzen und das Loch ausgießen.
Jetzt wird nur noch der Knoten gelöst und der Docht eingekürzt. Schon ist das neue Windlicht einsatzbereit.
Wenn ihr also noch Kerzenreste von der Weihnachtszeit übrig habt – nicht wegwerfen. Das könnte eine Lösung sein 🙂
Liebe Grüße
Anne
Eine tolle Idee. Deine Windlichter sind sehr schön geworden.
Vielen Dank, Katja.
Vielen lieben Dank, Katia. Für deine schöne Anregung, und die tolle Erklärungen. Das Osterfest,🐇🐣 kommt ja auch noch.
Mit freundlichen Grüßen.
Marita