Du hast Lust darauf, deine ersten eigenen Notizhefte und Bücher zu binden? Yay! An dieser Stelle fragst du dich jedoch spätestens, was du eigentlich dafür brauchst. Du stöberst in Webshops und entdeckst die spannendsten Werkzeuge und Materialien. Schärfmesser, Leinen, Kapitalbänder … Whaaat?
Was brauchst du wirklich für deine ersten Buchbindeprojekte?
Die kurze Antwort: keins der gerade genannten Dinge und überhaupt keine fancy Werkzeuge und Materialien. Das meiste von dem, was du für deine ersten Versuche brauchst, hast du vermutlich schon zu Hause. Oder du kannst es kreativ ersetzen. Fancy kannst du später immer noch werden.
Hier ist deine Grundausstattung (und die ist überraschend simpel).
Material und Werkzeug für die ersten selbstgemachten Bücher
Papier, Karton, Pappe
Kein Buch und kein Notizheft kommen ohne aus – irgendwie logisch. Wenn du also deine eigenen ersten Gehversuche im Buchbinden machst, brauchst du mindestens Papier. Natürlich wird der Profi dir Referate über Grammatur, Faserrichtung, Volumen etc., etc. halten können. Als Einsteiger kannst du das aber gepflegt ignorieren.
Für deine ersten Notizhefte und -bücher kannst du ganz normales Druckerpapier verwenden.
Das ist dir zu langweilig? Dann kaufe im Bastelladen Skizzenpapier in der größten Größe, die es gibt. A3 ist schon ziemlich gut. Papierbogen (meistens ca. 50 x 80 cm) sind noch besser und am flexibelsten einsetzbar. Je nachdem, was du mit deinem Notizbuch vorhast, kannst du Standard-Schreibpapier nehmen (80 g) oder ein etwas dickeres Papier, wenn du Skizzen machen möchtest oder viel mit Farbstiften arbeitest (100 g – 120 g wäre dann meine Wahl).
Notizhefte und Paperbacks bekommen einen Umschlag aus Karton. Hier kannst du aus den Vollen schöpfen. Fotokarton, gemusterte Bastelkartons, festes Designpapier fürs Scrapbooking – vor Möglichkeiten kann man sich kaum entscheiden. Für Notizhefte gehen auch dünnere Kartons (250 g), für Paperbacks solltest du 300 g Karton verwenden.
Und Pappe? Die brauchst du erst, wenn du Hardcovereinbände binden möchtest. Das sollte nie dein erstes Projekt sein (deswegen lernst du das in meinem Buchbinde-Kurs auch erst in Modul 3). Wenn du mit Pappe arbeiten willst, dann suche nach Graupappe oder Buchbinderpappe. Die gibt es in verschiedenen Stärken – mit 1,5 – 2 mm machst du nichts falsch. Übrigens kann man damit nicht nur Buchdecken bauen, sondern auch Schachteln und sogar Bilder-Adventskalender.
Zwirn & Garn
Die strapazierfähigste und vielseitigste Art, um Buchseiten miteinander zu verbinden, ist die Fadenheftung. Hält, fällt nicht auseinander und es gibt keine Klebstoffsauerei.
Für diesen Zweck sind Leinenzwirne am besten geeignet. Für den Anfang kannst du jedoch nutzen, was dein Nähkörbchen so hergibt. Allerdings solltest du nicht auf zu feine Nähgarne zurückgreifen, sondern besser dickeren Zwirn (wie z.B. Sternzwirn) nutzen.
Ahlen und Nadeln
Bevor du dein Papier heften kannst, musst du die Löcher dafür vorstechen. Wenn du das häufiger machst, wirst du für eine Ahle dankbar sein.
Du kommst jedoch anfangs auch gut ohne aus: eine Stecknadel mit rundem Kopf tut es auch.
Zum Heften kannst du ebenfalls auf Näh- oder Stopfnadeln zurückgreifen – die nutze ich heute noch.
Schneidegeräte
Eine Papierschere hast du sicher zu Hause. Wenn nicht, dann gönn dir eine größere (die du ausschließlich für Papier verwenden solltest). Zusätzlich kommen kleine Bastelscheren oft gelegen.
Bastelskalpell oder Cutter. Pappen schneidet man mit dem Messer, nicht mit der Schere. Und auch sonst kommen Cutter häufig zum Einsatz. Mit ihnen kann man auch größere Bogen Karton viel besser, schneller und gleichmäßiger schneiden als mit der Schere.
Lineale
Ohne Lineal kommst du nicht aus. Am besten ist ein Lineal aus Metall. Sobald du mit dem Messer größere Strecken schneidest, ist diese Ausführung das Mittel der Wahl. Es führt die Klinge des Cutters sicher an der Markierung entlang und ist unempflindlich.
Und: lieber länger als kürzer. Im Baumarkt bekommst du güngstig Metalllinieale, die 50 cm lang sind. Ich möchte die nicht mehr missen.
Falzbein
Das Werkzeug, das ich mit Abstand am häufigsten nutze, ist das Falzbein. Es hilft dir dabei, Karton zu rillen, Seiten zu falten, Klebestellen anzudrücken, Motive zu übertragen …
Ich habe es fast immer im Einsatz, wenn ich mit Papier arbeite. Es gibt sehr günstige Falzbeine aus Plastik (und sehr teure aus Teflon). Ich würde dir jedoch zu einem “echten” Falzbein aus … Bein (also Knochen) raten. Das liegt besser in der Hand, ist stabiler und hinterlässt weniger Abdrücke auf dem Papier als die Plastikversion.
Aber auch das kannst du kreativ ersetzen und am Anfang für scharfe Falze einen Holzlöffel und zum Rillen die Rückseite eines Messers benutzen.
Für deine ersten Buchbinde-Projekte kannst du also fast komplett auf Bordmittel zurückgreifen. Wenn du herausgefunden hast, welche Bindetechniken und Formate dir am meisten Spaß machen, kannst du deinen Werkzeug- und Materialbestand Stück für Stück erweitern. Mit schönem Papier ist es übrigens wie mit Stoffen – es wird aus unerfindlichen Gründen immer mehr 🙂
Hola. Soy fanática de crear. Tengo el don .
Ya he encuadernado varias veces. Comencé con un taller de papel artesanal, para luego continuar con lo que podemos hacer con el papel elaborado.
Encuadernar!!!!